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Mode: Die Show von Mode-Legende Pierre Cardin

Für ihn sind alle Frauen gleich, ob Deutsche oder Französin. So hat er die Demokratisierung in der Mode überhaupt erst ausgelöst. Jetzt ist Pierre Cardin in Berlin und zeigt eine kleine Modenschau vor dem Brandenburger Tor.

Pierre Cardin vermietet seinen Namen gern. Der taucht auf Socken, Kaffeemaschinen, Wasserhähnen und Waschlappen auf. Deshalb nennt Cardin sich einen glücklichen Mann: „Ich kann alles unter meinem Namen essen und trinken, ich besitze eine Wasserquelle, Restaurants Weingüter. Nur Salz fehlt mir noch.“

Auch wenn er einst bei den bedeutendsten Pariser Schneidern der Haute Couture wie Christian Dior und Elsa Schiaparelli sein Handwerk lernte – der gebürtige Italiener mag den Massenmarkt und die Globalisierung. Deshalb sieht er auch keinen Unterschied zwischen der deutschen und französischen Frau: „Alle gleich.“ Das sagt der Mann, der daran schuld ist, dass es die Demokratisierung in der Mode überhaupt gibt. In den sechziger Jahren entwarf er Kleidung, die aussah wie für einen Spaziergang auf dem Mond gemacht, Anzüge mit zackigen Schultern, kreisrunde Plastikcapes und Ganzkörperstrumpfhosen für Astronautinnen.

Nach Berlin ist der 85-Jährige gekommen, um noch ein paar Hemden mehr zu verkaufen. Dazu gehört auch, bei „Peek und Cloppenburg“ am Tauentzien ein paar Autogramme zu geben, später eine kleine Modenschau vor dem Brandenburger Tor zu veranstalten und sich ins Gästebuch der Stadt einzutragen. Seinem Namen überall auf der Welt zu begegnen, sorgt offenbar für ein gesundes Selbstbewusstsein: „Wenn sie sich entscheiden müssten zwischen einem 20-Jährigen und einem alten Mann wie mir, der alles hat – wer würden Sie sein wollen?“. gth

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