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Modestandort: Berlin ist mehr als ein bisschen Paris

Wie die Stadt zum Modestandort wird

Die Marke Bigstar kommt aus Polen. Deshalb findet Kirsten Rosenstiel den Standort für ihre neue Deutschlandzentrale sehr passend: „Wir sitzen genau an der Grenze von Ost und West“, sagt die Showroomleiterin. Durch die großen Fenster ihrer Repräsentanz an der Stralauer Allee sieht sie Kreuzberg und Friedrichshain. „Für uns würde es wenig Sinn machen, in München zu sitzen – wir kommen aus dem Osten.“

Im Erdgeschoss des in dieser Woche eröffneten Gebäudes „Labels zwei“ trafen sich am Freitag Designer, Modeschulenleiter und Messemacher um über die Anziehungskraft Berlins zu diskutieren. „Zu allererst müssen wir aufhören, uns an Paris zu messen“, sagte Karl-Heinz Müller von der Bread & Butter. „Wir müssen uns ein eigenes Image aufbauen und dürfen uns nicht damit zufrieden geben, ein bisschen Paris zu sein“, stimmte Designer Carl Tillessen zu. Ulrike Möslinger vom Kaufhaus „Galéries Lafayette“ weiß von ihrem Mutterhaus in Paris, dass das „Label Berlin“ immer bedeutender wird: „Im Sommer sind acht Einkäufer dagewesen. Die wissen aber nichts über die 300 Designern in der Stadt.“ Die Einkaufschefin schnitt damit ein wichtiges Thema an: Zusammenarbeit.

Am besten wäre es, wenn es eine Art Handelskammer für Design gäbe, so wie das „Chambre Syndicale“ in Paris, das die dortige Modewoche organisiert. Christoph Lang von Berlin Partner ist dagegen sicher, dass die Initiative von den Akteuren selbst kommen muss. Mit einer Bemerkung demonstrierte er, wo es bei der Stadt Berlin hapert: „Ich kenne mich nicht so gut aus mit Damen- und Herrenmode.“ Deshalb ist der Einwand der Modehändlerin Friedericke Winckler von Bedeutung: „Wir müssen alles dafür tun, dass Mode in Berlin nicht nur eine kulturelle Randerscheinung bleibt.“ GTH

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