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© promo

Neue Show: 20 Sänger tanzen Michael Jackson im Admiralspalast

Mehr als 20 Sänger und Tänzer bringen die Hits von Michael Jackson auf die Bühne. Premiere ist am Mittwoch im Admiralspalast – die hohen Parts übernimmt dann eine Sängerin.

Michael Jackson ist eine Frau. Zumindest in der Show „Thriller – Live“, die am Mittwochabend Premiere im Admiralspalast feiert und dort bis zum 17. Januar zu sehen ist. Jackson habe nämlich einen Stimmumfang von vier Oktaven gehabt, sagt Regisseur und Produzent Adrian Grant. Eine Sängerin käme da seiner Stimme in Stücken wie „It’s The Falling In Love“ am nächsten. Zusammen mit mehr als 20 Sängern und Tänzern versucht sie, das Bühnenphänomen Jackson darzustellen.

So gibt es für jede seiner Facetten einen Zuständigen: Mehrere Moonwalker, ein junges Stimmwunder für die Jackson-5-Cover und auch ein schnittiger Mittzwanziger für die Thriller-Hits sind auf der Bühne im Einsatz. Sie bringen rund 30 Hits auf die Bühne, von den Jackson 5 („I Want You Back“) über Disco-Hits wie „Don’t Stop ’Til You Get Enough“ bis hin zur Schmalzballade „I Just Can’t Stop Loving You“. „Wir erzählen nicht die Geschichte von Michaels Leben, aber wir feiern den King of Pop mit zwei Stunden Tanz und Gesang“, sagt Grant.

Das Ganze hat etwas von einer Mottoparty: Man liebt oder meidet sie. Im Lyric Theatre im Londoner Theaterviertel West End, in dem die Show seit Anfang vorigen Jahres läuft, scheinen sich keine Kritiker zwischen die Ränge zu trauen. Oder sie wünschen den feierwütigen Zuschauern nur im Stillen, dass sie betrunken seien, um so ein Verhalten an den Tag zu legen: Fast alle tanzen ausgelassen, versuchen sich im Moonwalk und kreischen ihre Lieblingslieder mit. Einige haben ihr altes Paillettenhemd rausgekramt. Doch wie so oft tragen die Gastgeber die ausgefallensten Kostüme. Hässlich, wie die Nächte der 80er Jahre. Und so authentisch!

Viele behaupten ja auch, dass Mottoparty-Gäste eine Gelegenheit suchen, ihre versteckten Neigungen auszuleben. „Thriller – Live“ bietet da unermessliche Möglichkeiten: Satinschlaghosen, Glitzertops und Rüschenhemden. Auch gut, ganz unabhängig von den Klamotten: der Griff in den Schritt.

Adrian Grants halbes Leben scheint eine Michael-Jackson-Mottoparty zu sein: 1988 gründete er das weltweit erste Fanmagazin „Off the Wall“, 1990 lud Jackson persönlich ihn nach Neverland Valley ein, ab 1991 veranstaltete er vor bis zu 3000 Fans „The Annual Michael Jackson Celebration“, für die Jackson ihn überschwänglich lobte: Als „wunderschön“ und „unglaublich“, habe er die Show bezeichnet, erzählt Grant.

Dieser Erfolg brachte ihn darauf, 2006 die Bühnenshow „Thriller – Live“ zunächst im Dominion Theatre am West End umzusetzen. Bis heute ging sie schon in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich mehrmals auf Tour. Auf die Frage, ob die Zuschauer seit Jacksons Tod nun anders reagieren würden, entgegnet Grant, dass die Zuschauer noch immer so feierfreudig sind wie zuvor. Selbst an Jacksons Todestag hätten die Hits sie aus den Sesseln gerissen.

Bleibt offen, ob die Deutschen ihrem sitzfreudigen Klischee widersprechen. Die Show lädt dazu ein, gerade weil sie mit dem Herzblut eines Fans zeigt, dass Michael Jackson zu covern wohl Illusion bleibt. Tina Gebler

„Thriller - Live“ läuft bis zum 17. Januar im Admiralspalast in Mitte. Tickets gibt es zwischen 22,60 und 78 Euro unter der Telefonnummer 030 – 230 99 30 oder im Netz unter www.berlin-ticket.de. Mehr Informationen: www.admiralspalast.de

Tina Gebler

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