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Neueröffnung: Vietnam am Spittelmarkt

Im März öffnet das Viethaus für Handel, Kultur und Gastronomie. Ein Ort des Erlebens, des Genießens und der Kommunikation. Chef ist ein ausgebildeter Musiker, der vor 20 Jahren als Gastarbeiter in die DDR kam.

Noch ist der Asia-Imbiss nahe dem Spittelmarkt das Einzige, was an der verkehrsreichen Leipziger Straße ein wenig an Fernost erinnert. Doch das soll sich bald ändern. Im März eröffnet in einem umgebauten Plattenbau an der Leipziger Straße 54-56 das Viethaus. So heißt das vietnamesische Zentrum für Handel, Investitionen, Kultur und Tourismus, dessen Chef Nguyen Xuân Hùng die Zusammenarbeit zwischen europäischen und vietnamesischen Unternehmen fördern will. Das Haus hat morgen seine erste Bewährungsprobe zu bestehen: Beim vietnamesischen Neujahrsfest sollen die geladenen Gäste „ein Stück der Seele Vietnams in der Mitte Berlins“ kennenlernen. Kulinarische und kulturelle Höhepunkte kündigte der 52-jährige Nguyen Xuân Hùng schon mal an.

Der Chef des 10 Millionen Euro teuren Projekts hat in Hanoi einst Musik studiert. Um die musikalische Welt außerhalb seines Landes kennenzulernen, verpflichtete er sich vor über 20 Jahren als Gastarbeiter in die DDR. Nach der Wende machte sich der junge Mann selbstständig und arbeitete „in allen Bereichen“, wie er sagt.

Die Idee zu einem vietnamesischen Zentrum in Berlin trug Nguyen dabei schon lange mit sich herum. Nicht nur, weil deutschlandweit 100.000 und in Berlin schätzungsweise 15.000 Vietnamesen leben, sondern weil es ihm am Herzen liegt, dass sich Deutsche und Vietnamesen im Viethaus besser kennenlernen. Kultur, Land und Leute des südostasiatischen Landes soll man schätzen lernen.

Vier Jahre dauerte es dann, bis Hung seine Pläne für das Viethaus umsetzen konnte. Um das von der vietnamesischen Regierung unterstützte Zentrum zu finanzieren, wurde eine Gesellschaft gegründet, deren Hauptaktionär die Southern Airports Services Company (Sasco) ist, einer Tochtergesellschaft der staatlichen Fluggesellschaft Vietnams. Nicht kleckern, sondern klotzen wollte Hung – wenn alles so wird, wie er bei einem Baustellenbesuch schwärmte, werden sich die Besucher des Viethauses im Erdgeschoss im Lotusrestaurant gastronomisch wohlfühlen. 350 Plätze bietet es seinen Gästen im Innenbereich. Im Sommer wird sicher die 150 Quadratmeter große Terrasse zur Belebung der Leipziger Straße beitragen, Ein Konferenzraum mit allen technischen Schikanen und ein Hotelbereich mit 24 Zimmern gehören ebenfalls zu dem künftigen deutsch-vietnamesischen Treffpunkt, auch ein großer Spa- und Wellnessbereich, in dem man der fernöstlichen Schönheits- und Gesundheitspflege von Kopf bis Fuß frönen kann.

120 Mitarbeiter soll es in allen Bereichen des Viethauses geben, etwa zwanzig Prozent davon sind auch Deutsche. Die drei Spezialköche, die Hung angestellt hat, haben bisher nicht nur in seiner Heimat gekocht, sondern auch schon in den USA und in Japan. Da werden harte Zeiten für den Asia-Imbiss vor dem Viethaus anbrechen.

Heidemarie Mazuhn

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