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Museennacht

© Imago

Offene Türen am Wochenende: Zehn Jahre lange Nacht der Museen

Die Lange Nacht der Museen ist die neugierigste Massenbewegung Berlins. Zehn Jahre wird sie alt. Es gibt neue Bustouren und neue Angebote.

Zehnte Geburtstage dauern in der Regel nicht bis zwei Uhr in der Nacht. Wenn die „Lange Nacht der Museen“ feiert, dann stehen aber etwa 40.000 Gratulanten an und 110 Museen wollen am Jubiläum teilhaben. Bis sich der Besucher da durch Museen, Archive und Gedenkstätten gearbeitet hat, kann es spät werden. „Im Durchschnitt schaffen die Besucher fünf Museen“, heißt es bei den Veranstaltern. Hier ein paar Tipps für die Jubiläumsnacht.

NEUE BUSROUTEN

Erstmals wurden vier Museumszentren definiert. Brandenburger Tor, Museumsinsel, Potsdamer Platz und Schloss Charlottenburg sind durch die Touren A, B und C direkt miteinander verbunden. Hinzu kommen drei Cityrouten und die Außenverbindungen. Durch Umsteigen an markanten Knotenpunkten können so auch die weiter entfernt liegenden Museen erreicht werden. Das System ersetzt die Ringrouten aus den letzten Jahren.

EXOTISCHES

Wer schon immer mal etwas über Tiere in den rituellen Totenfeierlichkeiten Papua-Neuguineas wissen wollte, ist im Ethnologischen Museum Dahlem gut aufgehoben. Nach Zentralasien bittet der Martin-Gropius-Bau mit seiner Sonderausstellung „Im Zeichen der Goldenen Greifen – Die Königsgräber der Skythen“. Vor einer Reise nach Asien empfiehlt sich ein Besuch im Museum für Asiatische Kunst in Dahlem. Dort wird die Frage „Was ziehe ich an in Asien?“ beantwortet.

FÜR NOSTALGIKER

Altes kann magisch anziehen: Zwischen Potsdamer Platz und Olympiastadion verkehrt ein historischer S-Bahn-Zug aus dem Jahre 1926. Zu Badeschlagern aus den 50er Jahren zeigt das Museum Ephraim-Palais die Badekultur in Berlin. Die Badehose kann aber zu Hause bleiben. Etwas Ostalgie beschwört das DDR-Museum mit Original-Wohnzimmer und DDR-Musik herauf.

 HÖREN

Ernste und andächtige Lesungen und Gespräche finden am Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas statt. Unter anderem rezitiert Wolf Biermann ab 19.30 Uhr „Das Lied vom ausgerotteten jüdischen Volk“. Im Pergamonmuseum bringt Jens Zygar stündlich die Luft zum Vibrieren. Am Gong-Set inszeniert er interessante Klangwelten. Musikalische Darbietungen gibt es am Samstag genug, keine ist jedoch so verrückt wie die Lange Nacht der Kontrastorchester am Kulturforum Potsdamer Platz. Laptoporchester, Nasenflötenorchester oder Auto-Symphoniker überbieten sich an verrückten Einfällen.

MITMACHEN

„Es brennt, es brennt!“ Statt nach der Feuerwehr zu rufen, sollen die Besucher im Feuerwehrmuseum jedoch selbst löschen. Dafür wird um 17 Uhr eine meterhohe hölzerne Zehn in Brand gesteckt. Roboter, die Menschen durch die Luft wirbeln, erwartet man eigentlich in einem düsteren Science-Fiction-Film. Im Museum für Kommunikation tut ein harmloser Industrieroboter aber genau das. Im Science Center des Deutschen Technikmuseums können die Besucher in 250 Experimenten die Welt und ihre physikalischen Gesetze entdecken.

WISSEN

Seit „Wer wird Millionär“ sind Frage-Antwort-Spiele sehr beliebt. Wissen ist zum Beispiel im DDR-Museum gefragt. In den Gerichtshöfen Wedding können die Fragen nur beantwortet werden, wenn die Besucher die Ateliers der dort ansässigen Künstler begutachtet haben. Dafür winkt als erster Preis sogar ein echtes Stück Kunst.

FÜR KINDER

Eigentlich gratuliert man ja nicht vorher, das bringt bekanntlich Unglück. Kinder sind aber doch vor dem offiziellen Start um 18 Uhr in einige Museen geladen. Bereits um 13 Uhr bietet beispielsweise das Berliner Waldmuseum Erlebnisspiele an. Ab 15 Uhr wird in der „Klax-Kinderkunstgalerie“ eine riesige Collage erstellt, die später am Abend zur Geburtstagsparty überreicht werden soll. Im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz können sich die kleinen Besucher von Meisterdetektiven Tipps holen. Das Bode-Museum lässt Kinder bis 22 Uhr den Körper entdecken. „Von Kopf bis Fuß – Proportion und Bewegung“ heißt das Programm.

Matthias Jekosch

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