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PARTY Gänger: Tape

Bald gibt es das Tape seit einem Jahr, und noch immer fühlt es sich wie ein Geheimtipp an. Bestens, finden seine Besitzer.

Bald gibt es das Tape seit einem Jahr, und noch immer fühlt es sich wie ein Geheimtipp an. Bestens, finden seine Besitzer. Das Tape liegt im Niemandsland von Mitte. Im Industriegebiet gleich hinter der Kunsthalle „Hamburger Bahnhof“, ein paar Galerien und Ateliers gibt es dort, der Künstler Olafur Eliason hat hier sein Studio. Aber Clubs? „Tape kenn ich nicht“, sagt der Taxifahrer.

Nicht nur der Ort ist gut gewählt, auch die Halle passt. Seit das große Underground-Umziehen in Berlin vorbei ist, müssen sich die Clubs eben selbst verwandeln. Und das kann das Tape. Es kann ein kleiner loungiger Club sein oder eine große Partyhalle. Ganz nach Art der Veranstaltung ist mal das eine, mal das andere Ende der Lagerhalle geöffnet oder beide zusammen. Ausgedacht haben sich das zwei Jungs. Beide dreißig Jahre alt, der eine kam vor drei Jahren aus New York, der andere wohnt schon länger in Berlin. Der Amerikaner arbeitete einst in einem 24-Stunden-Take-away und hat jetzt ein schickes Restaurant mit seinem Bruder in New York, der andere stand hinter der Bar und ist als Ausstatter im Filmgeschäft. Noch. Denn längst haben die beiden mit dem Club genug zu tun.

Hinein geht es über die Rampe. Dann wird es ein bisschen winklig. Will man in den Club, läuft man zuerst über eine kleine Treppe vorbei an einer Bar, die wie der Empfangstresen eines Hotels aussieht. Dann geht es weiter durch die Lounge. Die Wände sind silbrig beschlagen, darunter stehen Polstersitzecken. Noch einmal um die Ecke und wieder hinunter. Eine breite Showtreppe für den großen Auftritt, an der nur noch die leuchtenden Fußleisten fehlen. Dafür hängen ein paar überdimensionale Parabolspiegellampen über der Tanzfläche. Die Einrichtung stammt teilweise aus Filmsets, ein Architektenfreund half beim Konzept. Eher funktional als spektakulär. Aber bei aller Leere erstaunlich gemütlich. Nach Mitternacht trudeln so langsam die Ersten ein. Handschlag und Hallo, schwarz die Jeans und weiß die T-Shirts. Und auch die Musik ist reduziert.

Sie wollten, dass es klein und entspannt bleibt, sagen die Jungs vom Tape. Ihre ersten Gäste waren Freunde. Jetzt sind noch ziemlich viele andere dazugekommen. Sie wollen keine Fotos und auf gar keinen Fall Werbung. So läuft das eben in Berlin. Bestens. Johanna Lühr

Tape, Heidestraße 14, Samstag 9.2. Guillaume & The Coutu Dumonts Live Set, Adam Marhall – DJ House Set, Philip Alves, Eintritt 10 Euro. Mehr Infos gibt’s online unter www.tapeberlin.de.

Johanna Lühr

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