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Spendenaktion: Auf dem Bock bis Ulan-Bator

Alba-Sprecher Axel Bahr will 20.000 Kilometer für krebskranke Kinder fahren - in die Mongolei und zurück nach Berlin. Vier Wochen hat er dafür Zeit.

Am 27. Juni wird Axel Bahr sehr früh aufstehen müssen – oder vielleicht gar nicht schlafen können: Um vier Uhr früh wird er mit seinem Motorrad losfahren in Richtung Ulan-Bator, Mongolei. Hin und zurück sind das 20.000 Kilometer, die der Chef der Unternehmenskommunikation der Alba Group innerhalb von vier Wochen bewältigen will – ein ehrgeiziger Zeitrahmen. „Ein Viertel der Strecke“, sagt Bahr, „ist Steppe“ – und damit schlecht berechenbar.

Die Reise ist kein Selbstzweck, sondern ein Wohltätigkeitsprojekt auf zwei Rädern, denen von Bahrs Motorrad, einer BMW GS 1200 Adventure. Bahr hofft, dass ihm viele Spender für seine Reise „Kilometergeld“ überweisen, das dann zu 100 Prozent dem Verein „Kinderleben – Tagesklinik für krebskranke Kinder“ an der Charité zugutekommen soll. Der Verein betreut auf ehrenamtlicher Basis krebskranke Kinder und deren Familien. Und „Kinderleben“ hat an der Charité das einzige Forschungszentrum für Kinderkrebs in Deutschland initiiert. Alba richtet für den Verein seit Jahren Spendengalas aus. Die 10 000-Euro-Spendenmarke hat Bahr noch vor dem Start geschafft.

Für die Fahrt in die Mongolei hat er seinen Jahresurlaub genommen. Er möchte mit seiner Reise 20.000 Euro zusammenbekommen, also einen pro Kilometer. Den aktuellen Spendenstand können die Unterstützer auf der Seite „www.kilometer-fuer-kinderleben.de“ nachlesen – und in Bahrs Blog verfolgen, wie die Reise tatsächlich abläuft.

"Mongolen sind verrückt nach Basketball"

Auf sein Fahrtziel ist der 46-Jährige in einem Reiseforum gestoßen. „Ich fand die Landschaft sensationell“, sagt er. Im Winter sei ihm die Idee gekommen, eine Reise mit seinem Hobby, dem Motorradfahren, zu verbinden und das Projekt als eine Art Rekordfahrt anzugehen. „Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Leute zum Spenden zu bewegen“, sagt er. Viele Menschen fänden die Arbeit von „Kinderleben“ wichtig, bräuchten aber einen Kick, bevor sie einen Scheck ausfüllten. Damit er sein Ziel erreicht und tatsächlich am 25. Juli zurück nach Berlin kommt, muss er auf den befestigten Straßen pro Tag etwa 1000 Kilometer fahren, am ersten Tag will er sogar 1500 Kilometer schaffen. Dann wäre Bahr gegen Abend in Kiew. „In der Mongolei schaffe ich maximal 400 Kilometer am Tag“, schätzt er. Mindestens zwölf Stunden täglich wird er auf seiner Maschine sitzen und nachts im Zelt übernachten. „Viele halten das, was ich vorhabe, für ein Abenteuer“, sagt er. Axel Bahr selbst glaubt, dass es vor allem eines sein wird: sehr, sehr stressig.

In Ulan-Bator will er spätestens am 11. Juli eintreffen. Und dort auch eine Kinderklinik besuchen, mit einer Menge T-Shirts von Alba Berlin im Gepäck: „Die Mongolen sind verrückt nach Basketball.“ Über die Mongolei, das am dünnsten besiedelte Land der Welt, hat er in den letzten Monaten ziemlich viel gelesen: „Man darf dort zum Beispiel keine Einladung ablehnen.“ Und wenn sich irgendwo in der Steppe ein Reisender niederlasse, habe der spätestens nach zehn Minuten Besuch.

Zwischen seinem Reiseziel und dem Verein Kinderleben gebe es noch eine andere Verbindung: Denn in der Tagesklinik in Berlin wird im Moment ein achtjähriger Mongole behandelt, dessen Familie seit vier Jahren in Deutschland lebt. Sein 19-jähriger Bruder allerdings hat bis heute kein Visum bekommen. „Die beiden Brüder leiden wie Hunde unter der Trennung“, sagt Axel Bahr. Er will versuchen, den großen Bruder in Ulan-Bator zu besuchen.

Mehr Informationen unter: www.kilometer-fuer-kinderleben.de

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