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STADTMENSCHEN: Botschaft in der Botschaft

Iris Berben las in der israelischen Vertretung

Die beiden Studentinnen am Eingang der israelischen Botschaft zogen enttäuschte Gesichter. Ohne sich zuvor mit Passnummer angemeldet zu haben, durfte niemand an der Lesung von Iris Berben am Donnerstagabend teilnehmen. So streng draußen die Sicherheitsvorkehrungen der Botschaft, so intim war die Atmosphäre später bei der Lesung von Meir Shalevs „Ein russischer Roman“. Ilan Mohr, Gesandter der israelischen Botschaft, begrüßte unter den rund fünfzig Gästen Hildegard Müller, Staatsministerin von Angela Merkel, Polizeipräsident Dieter Glietsch, den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Walter Momper mit Ehefrau Anne sowie israelische Diplomaten, Professoren von der FU, Medienvertreter und Studenten. Die siebte Veranstaltung der von FU-Professor Klaus Siebenhaar betreuten Reihe „Die Lesbarkeit der Welt. Botschaften der Kulturen“ fiel mit dem Tag zusammen, an dem vor sechzig Jahren von den Vereinten Nationen die Gründung des Staates Israel beschlossen wurde.

Und um diese Zeit ging es in dem Roman von Meir Shalev. Iris Berben brachte die lustigen und wehmütigen Erinnerungen eines Israeli an die Gründung des Staates Israel mit Gesten, Mimik und Intonation zum Klingen. Die Schauspielerin hatte für den Abend die Bambi-Verleihung in Düsseldorf abgesagt: „Israel ist ein Teil meines Lebens“, sagte sie, die 2002 für ihr jahrzehntelanges Engagement gegen Antisemitismus und für die Unabhängigkeit Israels vom Zentralrat der Juden den Leo-Baeck-Preises verliehen bekam. „Ich habe also meinen Sohn nach Düsseldorf geschickt.“ Walter Momper hätte noch lange zuhören können, sagte er: „Unsereins ist so faktenorientiert, ich hätte diese ganzen sprachlichen Nuancen wahrscheinlich überlesen.“ ely

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