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 STADTMENSCHEN : Lob der Toleranz

Literaturnobelpreisträger Imre Kertész und Unternehmensberater Roland Berger wurde am Samstagabend der Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin verliehen. Vor der Zeremonie im festlich illuminierten Glashof gab Museumsdirektor Michael Blumenthal für die vielen prominenten Gäste wie Innenminister Wolfgang Schäuble, Staatsminister Bernd Neumann, Iris Berben, Maybrit Illner, Telekom-Chef René Obermann, Christina Rau, die Botschafter von Italien und Russland, Antonio Puri Purini und Wladimir Kotenev, und den israelischen Gesandten Ilan Mor einen Empfang.

Literaturnobelpreisträger Imre Kertész und Unternehmensberater Roland Berger wurde am Samstagabend der Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin verliehen. Vor der Zeremonie im festlich illuminierten Glashof gab Museumsdirektor Michael Blumenthal für die vielen prominenten Gäste wie Innenminister Wolfgang Schäuble, Staatsminister Bernd Neumann, Iris Berben, Maybrit Illner, Telekom-Chef René Obermann, Christina Rau, die Botschafter von Italien und Russland, Antonio Puri Purini und Wladimir Kotenev, und den israelischen Gesandten Ilan Mor einen Empfang. Kanzlerin Angela Merkel, die normalerweise zu den treuen Gästen dieser Veranstaltung gehört, musste diesmal wegen ihres Washington-Aufenthalts absagen.

Laudator für Imre Kertész, der für sein literarisches Lebenswerk geehrt wurde, war der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann. Kertész bedankte sich mit kurzen und herzlichen Worten, verwies darauf, dass er soeben aus dem Krankenhaus in Budapest komme. Als jüdischer Jugendlicher war er nach Auschwitz-Birkenau und Buchenwald deportiert worden. In seiner Geburtsstadt Budapest beschrieb er später aus der Sicht eines 15-jährigen Häftlings seine Erfahrungen im Konzentrationslager. Immer wieder setzte er sich mit dem Völkermord an den Juden auseinander, auch in späteren Romanen wie „Kaddisch für ein nicht geborenes Kind“ und „Liquidation“.

Als Laudatorin für den 70-jährigen Unternehmensberater Roland Berger hatten die Veranstalter die frühere Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher gewonnen. Geehrt wurde Berger wegen des Einsatzes für mehr Chancengleichheit in der Bildung und die Einhaltung von Menschenrechten. Die von ihm gegründete „Roland Berger Stiftung“ hat er mit 50 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen ausgestattet. Sie vergibt Stipendien an Jugendliche aus bildungsfernen Milieus. Außerdem wird Berger demnächst einen „Preis für Menschenwürde“ vergeben.

Michael Blumenthal konnte bei der Feier auch einen neuen Besucherrekord für 2008 verkünden: Bis Jahresende werden 750 000 Menschen das Jüdische Museum besucht haben. Seit der Eröffnung 2001 waren es über fünf Millionen. Vor dem Dinner spielte das Streichquartett des West Eastern Divan Orchestra Joseph Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“. Die Spendenerlöse gehen in die Kinder- und Jugendbildungsarbeit des Museums. Bi

Die Laudatio von Michael Naumann lesen Sie in gekürzter Form auf Seite 26.

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