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Steglitz: Hallervorden wird Chef im Schlosspark-Theater

Dieter Hallervorden übernimmt ab Mittwoch die künstlerische und geschäftliche Leitung des jahrelang geschlossenen Schlosspark-Theaters. Im September 2009 will er mit einer Inszenierung der Regisseurin Katharina Thalbach das Programm aufnehmen.

Der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden ist neuer Betreiber des Schlosspark-Theaters in Steglitz. Mit Wirkung vom 1. Dezember 2008 wurden dem 73-Jährigen die Nutzungsrechte an der Traditions-Bühne für zehn Jahre übertragen, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Mittwoch. Der bisherige Pächter, die Toys Musical GmbH von Andreas Gergen, wurde ausgelöst. Für fünf Jahre kann Hallervorden das Haus zunächst mietfrei nutzen.

Betreiber ist Hallervordens Halliwood Filmgesellschaft mbH, er selbst fungiert auch als neuer Intendant. Dem Künstler zufolge soll das Theater am 2. September 2009 mit dem französischen Erfolgsstück "Les Chaussettes Opus 124" in der Inszenierung von Katharina Thalbach eröffnet werden. Hallervorden erwarb dafür nach eigenen Angaben die Erstaufführungsrechte für Deutschland. Bis kommenden Herbst will er das Haus für 1,2 Millionen Euro sanieren und technisch modernisieren lassen, der Karten-Vorverkauf per Internet beginne bereits im Februar.

Wowereit betonte, dass die neue Hallervorden-Bühne keine öffentlichen Zuschüsse zum Spielbetrieb erhalte. Allerdings solle Dieter Hallervorden - der in Berlin bereits seit 1960 das Kabarett "Die Wühlmäuse" betreibt - bei einem Förderantrag bei der Deutschen Lottostiftung Unterstützung erhalten.

Wechselnde Darsteller

Hallervorden betonte, ein festes Ensemble werde es in Steglitz nicht geben. Dafür wolle er "prominente Regisseure mit sehr guten Schauspielern zusammenbringen", wozu in der Eröffnungssaison Johanna Schall, Dieter Wedel und Klaus Maria Brandauer gehörten. Kurz vor der ersten Premiere sollen zudem ehemalige Schauspieler des Hauses mit Erinnerungen gastieren.

Nach der Schließung des Schiller-Theaters übernahm Heribert Sasse das Haus Anfang der 1990er Jahre als Privatbühne und leitete es bis Sommer 2001. Der Versuch einer Wiedereröffnung durch den Schauspieler Ezard Haußmann und einen Partner im Frühjahr 2003 scheiterte. Zwischen 2004 und Mai 2006 betrieb Andreas Gergen mit dem Musicalkonzern Stage Entertainment im Hintergrund das Theater. Sein Nutzungsvertrag wäre ohne die Auslösung durch Hallervorden noch bis 2009 gelaufen. Seit zwei Jahren steht der neoklassizistische Bau leer. (bvdw/ddp)

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