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Von Tag zu Tag: Fünftes Lichtlein

Stefan Jacobs überwindet die Hängepartie zwischen den Jahren

Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, man wieder in die Läden rennt. So hätten das die Geschäftsleute gern in diesen Zeiten, in denen der Mensch ein Verbraucher ist und der Sonntag verkaufsoffen. Was aber, wenn schon am Sonnabend alle Gutscheine eingelöst, Geschenke umgetauscht und Vorräte aufgefüllt sind? Schon zu spät zum Plätzchenbacken, aber noch zu früh für die Steuererklärung. So hängt man zwischen den Jahren: Es zieht einen ins neue, aber das alte lässt nicht los. Und dazwischen die reine Leere.

Doch allmählich wird dieses Vakuum gefüllt: Anders als in früheren Jahren sind die meisten Weihnachtsmärkte nicht schon vor ihrem eigenen Namenstag wieder weg, sondern bleiben mindestens bis Sonntag. Das ist die Gelegenheit, adventsstressbedingte Versäumnisse aufzuarbeiten. Ob Glühwein mit Sahne, märkische Schnitzkunst oder Knabberchips von glücklichen Äpfeln: Für all das ist in diesem Jahr – an diesem Wochenende! – endlich Zeit. Ob die Verlängerung an der Weisheit der Betreiber liegt oder nur an ihrem Geschäftssinn, soll dabei egal sein. „Freuet euch und frohlocket!“, lautet das Gebot der Stunde.

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