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Zehlendorf: Benefizkonzert für OP-Einsatz in Kalkutta

Sie wollen im kommenden Jahr mehrere Wochen lang unentgeltlich in den Slums von Kalkutta operieren, um die entstellten Gesichter junger Frauen wieder ansehnlich zu machen: Zehn Plastische Chirurgen aus Berlin bereiten zurzeit dieses Hilfsprojekt vor.

Doch noch fehlen Gelder zur Finanzierung von Flügen, Unterbringung und des Materials. Deshalb eilt den Medizinern nun erst einmal der Kammerchor Friedrichstadt zu Hilfe: Die 30 jungen Sänger geben am morgigen Sonntag in der Herz-Jesu-Kirche in Zehlendorf ein vorweihnachtliches Benefizkonzert zugunsten der im Januar und Herbst 2010 geplanten OP-Einsätze.

„Zwei von drei der 10- bis 16-jährigen Mädchen, deren Gesichter wir in Kalkutta wiederherstellen, sind durch Säure- oder Feueranschläge furchtbar entstellt“, sagt der Steglitzer Facharzt für plastische Chirurgie und Organisator des Projektes, Jürgen Hußmann. Meist gehörten die Täter zur Familie der Mädchens. Hußmann: „Man verunstaltet die jungen Frauen, um eine Heirat zu verhindern.“ Denn nach gültigem Brauch müsse die Familie eines Mädchens eine große Mitgift einbringen. „Das kann Familien in den Ruin stürzen.“ Der Steglitzer Chirurg hat im Urlaub schon zweimal solche Einsätze in Kalkutta unterstützt. Etwa 150 Mädchen operierte er jedes Mal mit Kollegen in Hospitälern, die OP-Säle zur Verfügung stellen. CS

Sonntag, 18 Uhr, Kammerchor Friedrichstadt mit klassischen Weihnachtsliedern, Herz-Jesu-Kirche, Riemeisterstraße 2, Reservierungstelefon: 8815562.

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