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Nicht nur die Frau des Spielers. Sylvie van der Vaart hat Erfolg bei RTL. Foto:dpa

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STADTMENSCHEN: Berlins Funkeln: Ein Treffen mit Sylvie van der Vaart - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren besuchte Sylvie van der Vaart nach Berlin. Was Sonja Pohlmann darüber schrieb.

Wie viele Sonnenbrillen sie hat, wie viele überdimensionierte Handtaschen, kann Sylvie van der Vaart spontan gar nicht aufzählen. „Es sind schon einige“, sagt sie und lacht über sich selber. Sie weiß, dass sie damit dem Klischee einer Spielerfrau entspricht. Doch im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen begnügt sie sich nicht damit, das hübsche Püppchen auf der Tribüne zu sein und ihren eigenen Wert daran zu bemessen, wie oft sie nach dem Luxus-Shopping mit prallen Tüten für die Klatschblätter abgelichtet wird.

Sylvie van der Vaart, die seit 2005 mit dem ebenfalls aus den Niederlanden stammenden Fußballer Rafael van der Vaart verheiratet ist, macht lieber selbst Karriere – und hat das geschafft, was bisher keiner deutschen Spielerfrau gelungen ist: Sie ist ein Star im deutschen Fernsehen geworden. Als Jurymitglied bei der RTL-Show „Das Supertalent“ an der Seite von Dieter Bohlen und Bruce Darnell heimst sie gerade von Woche zu Woche neue Rekordquoten ein. Daneben ist sie gerade zum Werbegesicht für L’Oréal Professionnel ernannt worden. Am Wochenende war Sylvie van der Vaart deshalb in Berlin zu Gast. Hier wird an diesem Sonntag im Hotel Estrel die Gala zum Wettbewerb „Colour Trophy“ gefeiert, der als Oscar der Friseure gilt. Sylvie van der Vaart wird die Sieger ehren.

Aber es ist für Sylvie van der Vaart nicht bloß ein Job, für Haarprodukte zu werben – es ist ein persönlicher Triumph. Im vergangenen Jahr erkrankte sie an Brustkrebs, musste eine Chemotherapie machen und verlor ihre Haare. Trotzdem trat sie im Fernsehen auf, mit Perücke, aufgemalten Brauen und angeklebten Wimpern. Heute sind ihre Haare wieder auf die Länge einer Kurzhaarfrisur gewachsen. „Es ist ein Traum, nach dieser Zeit einen solchen Job machen zu können“, sagt sie beim Gespräch in einer Suite des RitzCarlton. Für viele Menschen mit Krebs dürfte sie eine Hoffnungsträgerin sein.

Zum dritten Mal sitzt die 32-Jährige nun in der Jury vom „Supertalent“ – und schämt sich nicht selten fremd für das, was sie da sieht. „Wir haben in dieser Staffel Grenzen erreicht“, sagt Sylvie van der Vaart und meint damit Kandidaten wie die Frau, die mit ihren Brüsten Melonen zerquetscht, oder den Mann, der mit seinem Penis Ölbilder malt. „Aber das Fremdschämen ist Teil der Show, und auch deshalb sind so viele Zuschauer von der Sendung fasziniert“, sagt sie.

Für die Aufzeichnung pendelt sie regelmäßig zwischen Köln und London, wo sie erst im September hingezogen ist. Das Leben einer Spielerfrau sei aber nicht immer nur Glamour, sagte sie. „Wir bringen Opfer für unsere Männer.“ In vier Jahren ist sie mit Mann und Sohn Damian dreimal umgezogen, von Hamburg nach Madrid und jetzt nach London, wo ihr Mann bei Tottenham Hotspur spielt. Nun wünsche sie sich, endlich einmal länger an einem Ort bleiben zu können.

Nach Berlin komme sie immer wieder gerne. Hier „bruist“ es, sagt Sylvie van der Vaart auf Niederländisch und meint damit, dass Berlin ständig in Bewegung sei. „Berlin hat so ein bestimmtes Funkeln und steckt voller Kreativität“, sagt sie. Aber auch in London fühlt sie sich wohl. Spielerfrau-Ikone Victoria Beckham ist ihr dort noch nicht über den Weg gelaufen. Dabei hätte Sylvie van der Vaart einen Stylingtipp für sie: „Haare abschneiden“, sagt sie und empfiehlt die Kurzhaarfrisur neben Sonnenbrille und Riesentasche als neues „must-have“. Sonja Pohlmann

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren"

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