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Foto: dpa/Soeren Stache

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STADTMENSCHEN: Carmen verführt Schlöndorff

Zur Pressekonferenz kommt Volker Schlöndorff zu spät. Er ist im Studio aufgehalten worden, wo gerade sein neuester Film „Das Meer am Morgen“ synchronisiert wird, der seine Uraufführung im Februar auf der Berlinale erleben soll.

Zur Pressekonferenz kommt Volker Schlöndorff zu spät. Er ist im Studio aufgehalten worden, wo gerade sein neuester Film „Das Meer am Morgen“ synchronisiert wird, der seine Uraufführung im Februar auf der Berlinale erleben soll. Und auch im kommenden Sommer bleibt der 72-jährige Oscarpreisträger dem nassen Element verbunden: Schlöndorff übernimmt nämlich die Regie von George Bizets „Carmen“ bei den Seefestspielen am Wannsee. Eigentlich hatte er sich nach seiner letzten Musiktheatererfahrung in Berlin ja geschworen, keine Opern mehr zu inszenierten – seine Deutung von Janaceks „Aus einem Totenhaus“ an der Deutschen Oper war 2005 von der Kritik verrissen worden.

Doch als Christoph Dammann, der Intendant der Seefestspiele, vor drei Wochen anrief und ihm das Angebot machte, „Carmen“ unter freiem Himmel in Szene zu setzen, konnte er einfach nicht „Nein“ sagen. Weil er die Probenarbeit mit den Sängern so liebt, wenn schon am Vormittag „Gänsehaut-Emotionen“ aufkommen. Und weil die Wannsee-Bühne für ihn verkehrstechnisch so günstig liegt: „Ich kann mit dem Paddelboot von meinem Haus in Potsdam direkt zum Ort des Geschehens kommen.“

Gespielt wird übrigens die „Carmen“- Urfassung von 1875 mit gesprochenen Dialogen, die Solisten singen auf Deutsch, Judith Kubitz dirigiert erneut die Kammerakademie Potsdam. Veranstalter Peter Schwenkow freut sich, dass sowohl die Sommerferien als auch die Fußball-EM und Olympia vorbei sind, wenn die zwölf Aufführungen am 16. August starten. Zuversichtlich ist er auch, was das Wetter betrifft: „Schlechter als 2011 kann es schließlich nicht werden!“. F. H.

Tickets zum Preis von 40,50 bis 88,80 Euro sind erhältlich in der Tagesspiegel- Theaterkasse unter 29 021 - 521 (Mo. - Fr. 7.30 - 20 Uhr, am Wochenende 8 - 12 Uhr) sowie im Tagesspiegel-Shop am Askanischen Platz, direkt am S-Bahnhof Anhalter Bahnhof (Mo. - Fr. von 9 - 18 Uhr).

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