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Berlin: Stadtmenschen: Familiär bis heiter

Centrum Judaicum, Donnerstagvormittag. Protokoll muss sein, und so rezitierte Paul Spiegel, der Zentralrat-Vorsitzende der Juden in Deutschland, bei der Verleihung des Leo-Baeck-Preises zur Begrüßung die ganze demokratisch-republikanische Hofliste - von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse über die bedeutenden Namen bis zu den "namenlosen" Repräsentanten von Wirtschaft, Kultur und Medien.

Centrum Judaicum, Donnerstagvormittag. Protokoll muss sein, und so rezitierte Paul Spiegel, der Zentralrat-Vorsitzende der Juden in Deutschland, bei der Verleihung des Leo-Baeck-Preises zur Begrüßung die ganze demokratisch-republikanische Hofliste - von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse über die bedeutenden Namen bis zu den "namenlosen" Repräsentanten von Wirtschaft, Kultur und Medien. Er vergass auch nicht die Exzellencen Botschafter und Georg Kardinal Sterzinsky, und auch seine Präsidiumskollegen wurden genannt. Da Spiegel aber ein Rheinländer ist, wurde es im Centrum Judaicum nicht steif, sondern freundschaftlich-heiter - zumal er auch die Nichtgenannten in seiner Begrüßung ausdrücklich nannte. Aber familiär ging es in dem herbstbesonnten Saal mit dem Blick über

die Stadt ohnedies zu, den herben Worten zum Trotz, die Spiegel zum rechtsextremistischen Unwesen zu sagen hatte. Das hatte, natürlich, mit der Preisträgerin Friede Springer zu tun. Denn sie machte die Ehrung dann doch, ungeachtet aller Bundesprominenz, zumindest hälftig zu einer Berliner Angelegenheit. Viel Berliner Westen also, Freunde, Nachbarn - von Isa und Andreas von Hardenberg bis zu Imke Siedler, von Marc Aurel von Dewitz bis Wolf-Dieter Dube, von Heinz Berggruen bis Bernd Schulz. Und was Hans-Jochen Vogel angeht, begrüßt als Preisträger des nächsten Jahres, so war er ja immerhin einmal Regierender Bürgermeister.

Rdh.

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