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STADTMENSCHEN: Fünf Jahre Chef am Bebelplatz

Aha, sagen selbst ortskundige Eingeborene immer noch, das ist ein Hotel? Man muss schon sehr genau hinsehen, um in dem schweren einstigen Bankgebäude am Bebelplatz das „Hotel de Rome“ zu erkennen – der Denkmalschutz hat es zu strenger Diskretion verdammt.

Aha, sagen selbst ortskundige Eingeborene immer noch, das ist ein Hotel? Man muss schon sehr genau hinsehen, um in dem schweren einstigen Bankgebäude am Bebelplatz das „Hotel de Rome“ zu erkennen – der Denkmalschutz hat es zu strenger Diskretion verdammt. Thies Sponholz, der das Haus vor exakt fünf Jahren eröffnet hat und immer noch leitet, hat dieses Problem in allen Facetten erlebt. Dennoch, so meint er, hat diese Abgeschlossenheit auch ihr Gutes: „Unsere Gäste schätzen es sehr, dass sie unter sich bleiben können“.  

Der hochgewachsene gebürtige Husumer ist als Hoteldirektor zum Optimismus verpflichtet und sieht deshalb auch für die nächsten fünf Jahre trotz wachsender Konkurrenz gute Perspektiven für das Haus. Sein Boss Sir Rocco Forte hat ihn verpflichtet, die Nummer eins der Hauptstadt zu führen, nun gut, da gibt es noch das Adlon, aber beide nehmen sich nicht viel, was die entscheidenden Kennziffern angeht: 270 Euro pro Zimmer und Übernachtung werden gegenwärtig in beiden Häusern erreicht, die Auslastung pirscht sich langsam in Richtung 70 Prozent, „ich glaube, das könnte unser bisher bestes Jahr werden“, meint Sponholz. Die meisten Gäste kommen aus Deutschland sowie Westeuropa, die USA ziehen wieder an – aber das größte Potenzial steckt wohl im südamerikanischen Markt.

Gern würde Sponholz den Bebelplatz beleben, ein Café aufbauen, wohl wissend, dass das unmöglich ist. Ein Zugeständnis hat er der strengen Bauaufsicht immerhin jetzt abgerungen: Eine Menükarte am Eingang, „damit die Berliner überhaupt sehen, dass wir ein Restaurant haben“. bm

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