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STADTMENSCHEN: Klarer Sieg für Kreuzberger Koch

Er kann so herzig daherkommen wie ein Bauernbursch, der junge Österreicher Sebastian Frank, dass man dahinter den mit allen Raffinessen agierenden Spitzenkoch kaum bemerkt. Die Jury des in Köln vergebenen Preises „Koch des Jahres“, angeführt von Dieter Müller, ließ sich davon aber nicht irritieren, sondern erkannte dem Küchenchef des Kreuzberger Restaurants „Horvath“ den Titel zu, versüßt mit einem Preisgeld von 12000 Euro.

Er kann so herzig daherkommen wie ein Bauernbursch, der junge Österreicher Sebastian Frank, dass man dahinter den mit allen Raffinessen agierenden Spitzenkoch kaum bemerkt. Die Jury des in Köln vergebenen Preises „Koch des Jahres“, angeführt von Dieter Müller, ließ sich davon aber nicht irritieren, sondern erkannte dem Küchenchef des Kreuzberger Restaurants „Horvath“ den Titel zu, versüßt mit einem Preisgeld von 12000 Euro.

Der Titel „Koch des Jahres“, der auf der Genussmesse Anuga vergeben wird, ist keine der üblichen Restaurantführer-Auszeichnungen, sondern Ergebnis eines echten Wettbewerbs für Profiköche; 400 bewarben sich in diesem Jahr. Die Aufgabe des Finales bestand darin, in fünf Stunden ein Drei-Gang-Menü für sechs Gäste zu kochen, und das mit einem Wareneinsatz von höchstens 16 Euro pro Person.

Frank, der schon in seiner österreichischen Zeit als Wettbewerbsspezialist galt, löste diese Aufgabe so: herbstliches Gemüse mit Haselnuss, dann Entrecote mit Zwiebel, Holunder, Stör und Langos (ungarischen Teigfladen), schließlich ein Dessert aus Karotte, schwarzer Johannisbeere, Zitrone, Schafsjoghurt, knusprigem Mandelöl und Rosengeranie – „klarer Sieger“, heißt es in der Mitteilung. Der Jury gehörten neben Müller auch Lea Linster und Hans-Stefan Steinheuer an.

Erst 2008 hatte Frank, damals noch Sous-Chef im Interalpen-Hotel in Tirol, ebenfalls in einem Wettbewerb den österreichischen Titel „Newcomer des Jahres“ gewonnen. Nach Berlin kam er 2010 der Liebe wegen, ohne beruflichen Plan. Horvath-Chefin Edith Berlinger berichtet noch heute verblüfft, wie da plötzlich einer auf der Matte stand: Er habe gehört, es sei eine Küchenchef-Stelle frei, und ob er denn mal vorkochen dürfte? Dann legte er los und schaffte es in wenigen Monaten auf 16 Gault-Millau-Punkte. Edith Berlinger dürfte ihre Entscheidung so wenig bereut haben wie Frank den Sprung nach Berlin. Bernd Matthies

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