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Berlin: Stadtmenschen: Letztmalig im Exil

Gerührte Augen, vergnügte Blicke im Ballsaal des Adlon. Ja, das war das Frankreich, von dem alle träumen.

Gerührte Augen, vergnügte Blicke im Ballsaal des Adlon. Ja, das war das Frankreich, von dem alle träumen. Auf der Großbild-Leinwand ein Kinderchor, brave Kinder, französische Kinder, und was sang er ? "La douce France", das Chanson von Charles Trenet, das in Fankreich jeder kennt, jeder mitsingen kann oder wenigstens mitsummen. Botschafter Claude Martin offerierte es den Franzosen in Deutschland und den deutschen Frankreichliebhabern zum französischen Nationalfeiertag. Vorher war schon die Armee über die Leinwand marschiert - Paris hatte, man sah es mitfühlend, zur traditionellen Parade Regen. Die Übertragung des militärischen Schauspiels hatten sich übrigens deutsche Gäste gewünscht. Es müssen Berliner gewesen sein, die sich an die Insel-Zeiten erinnerten, in denen die alliierten Truppen zu ihren Nationalfeiertagen in ihren Paradeuniformen aufmarschierten. Wetten, dass wehmütig... ? So ist der Mensch, besonders, wenn er (West)-Berliner ist. Dass der Botschafter ins Adlon einlud, hatte übrigens seine tiefere Bedeutung. Mit ihm hat sich Frankreich auf Steinwurf-Weite an den Ort seiner Berliner Repräsentanz herangeschoben. Es war sozusagen die letzte Fête Nationale im Exil. Im nächsten Jahr wird sie in der dann fertiggestellten Botschaft am Pariser Platz stattfinden.

Rdh

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