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Berlin: Stadtmenschen: Verdi versöhnt die Opern

Sonntagmorgen in der Deutschen Oper. "Na, gut gerutscht", fragte die Dame mit dem Van Gogh-Halstuch den berühmten Tenor.

Sonntagmorgen in der Deutschen Oper. "Na, gut gerutscht", fragte die Dame mit dem Van Gogh-Halstuch den berühmten Tenor. Und wünscht auch gleich dem Hoteldirektor noch ein gutes neues Jahr. Überhaupt waren Silvestererinnerungen Hauptthema der wohlerzogenen Plaudereien im Foyer der Deutschen Oper. 150 Gäste nippten dort am italienischen Weißwein. Gleich sollte André Schmitz, Kommissarischer Intendant an der Bismarckstraße, die sieben gemeinsamen Verdi-Wochen von Komischer, Staats- und Deutscher Oper einläuten. Und da Schmitz ein paar Stadt-Chefs und Medienvertreter nun einmal vor sich versammelt sah, ergriff er die Gelegenheit zur General-Rechtfertigung. Von wegen, die drei Berliner Opern lägen in ständigem Clinch - die Verdi-Wochen seien der beste Gegenbeweis. Schade nur, dass der Maler Peter Schmidt-Schönberg, dessen Ausstellung von Verdi-Bildern im ersten Rangfoyer stattfand, vorher noch erzählt hatte, dass er in den anderen beiden Opernhäusern keine seiner Vernissage-Ankündigungen habe auslegen dürfen. "Hat doch nichts mit uns zu tun", lautete die Begründung.

Gleich nach Schmitz kam Siegmar Mosdorf, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie ans Mikrofon. Was die Gäste seltsam fanden, bis Mosdorf erläuterte, dass zu dieser Stunde auch das "Jahr des Tourismus 2001 in Deutschland" eröffnet werde. "Schön, dass wir mit der Kultur beginnen, und nicht mit der Leitkultur", sagte er. "Nicht wahr, Wolfgang Branoner?", und grüßte hinüber zum Berliner Senator für Wirtschaft und Technologie, dem das Party-Lächeln gefror. Netter zueinander waren Heidi Hetzer, Autohaus-Besitzerin und ehemalige Rallyefahrerin, und Marylea van Daalen, die Gattin des Adlon-Hoteldirektors Jean van Daalen. Der übrigens für gemeinsame Fotos mit dem Operntenor Siegfried Jerusalem kaum zu fassen war, "er ist wie ein Kind, nie kann er stillstehen", lachte die sympathische Ehefrau. Als das Bild geknipst war, wandte man sich wieder dem Weißwein und den Silvester-Plaudereien zu.

rcf

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