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Berlin: Statt Schuhplatteln

Die Jungs sind sexy, das muss man ihnen lassen. Witzig sind sie auch, und sie können singen.

Die Jungs sind sexy, das muss man ihnen lassen. Witzig sind sie auch, und sie können singen. Das bemerkenswerteste ist aber, dass sie in ihren klobigen Botten ungeheuer leichtfüßig daherkommen. Sie tragen schwere Gummistiefel, an denen noch die Reste der Ketten klimpern, von denen Freiheitskämpfer Nelson Mandela sie befreite. So heißt auch ihr Stück: Gumboots (nicht etwa: Mandela). Untertitel: Rhythm is a language. Seit Donnerstagabend und noch bis zum 3. August ist es im BKALuftschloss auf dem Schloßplatz zu sehen. Die neunköpfige Truppe aus Südafrika trampelt in der Tat rhythmisch durch das neunzigminütige Programm. Hintergrund ist die Geschichte der schwarzen Minenarbeiter im Apartheid-Südafrika, die sich miteinander nur über das Stampfen ihrer Gummistiefel verständigen konnten, weil sie nicht miteinander reden durften. Dazu singen sie fetzige Lieder und entblößen irgendwann auch noch ihre muskulösen Oberkörper, die sich dann ähnlich wie in den Goldminen mit einem fein glitzernden Schweißfilm überziehen. Sehenswert auch das Premierenpublikum. Viel bunter als üblich und regelrecht interdisziplinär: Einer trug einen Irokesenkopf aus Dreadlocks. fk

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