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Stichwort: Die Forderungen der Ärzte

Berlin - Die Charité, unter dem Namen der Nächstenliebe (caritas) 1710 als Pesthaus gegründet, ist heute das größte Universitätsklinikum Europas - und hoch verschuldet. Rund 13 000 Mitarbeiter, darunter etwa 2300 Ärzte, arbeiten derzeit in den 128 Kliniken, die künftig in 17 Charité-Zentren zusammengefasst werden.

Berlin - Die Charité, unter dem Namen der Nächstenliebe (caritas) 1710 als Pesthaus gegründet, ist heute das größte Universitätsklinikum Europas - und hoch verschuldet. Rund 13 000 Mitarbeiter, darunter etwa 2300 Ärzte, arbeiten derzeit in den 128 Kliniken, die künftig in 17 Charité-Zentren zusammengefasst werden. Diese Zentrenbildung ist Teil einer umfassenden Neustrukturierung, mit der bis 2010 rund 266 Millionen Euro eingespart werden sollen.

Die Gründe für die desolate Finanzsituation sind vielfältig: Vor allem ist sie historisch bedingt, denn das Land Berlin hat unter dem Dach der Charité 2003 sämtliche Institutionen der vormals geteilten Berliner Universitätsmedizin vereint, so dass in der Hauptstadt praktisch eine doppelte Ausstattung vorhanden war. Andererseits will die Charité Spitzenmedizin für die rund sechs Millionen Einwohner von Berlin und Brandenburg bieten - unter diesem Aspekt ist sie nach Einschätzung der Klinikleitung nicht überdimensioniert.

Seit 2003 gibt es an der Charité keinen Tarifvertrag mehr, weil die Tarifpartner sich nicht einigen konnten. Sowohl Charité-Vorstand als auch Klinikärzte wollen nun einen Haustarifvertrag abschließen - allerdings zu weit auseinander klaffenden Konditionen. Die Ärzte wollen zudem eine Vergütung sämtlicher Arbeitsleistungen erreichen, denn derzeit machen sie nach eigenen Angaben monatlich etwa 85 000 unbezahlte Arbeitsstunden. (tso/dpa)

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