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© Kai-Uwe Heinrich

Straßensperrung: Ab heute wird es eng am Bahnhof Zoo

Autofahrer müssen ab heute in der Umgebung des Bahnhofs Zoo mit Verkehrsbehinderungen rechnen: Wegen des Abrisses des Schimmelpfeng-Hauses wird ein Teil der Kantstraße gesperrt.

Für das „Zoofenster“-Projekt wird die Kantstraße zwischen Joachimstaler und Budapester Straße bis 2011 gesperrt. Als Umleitung fungiert die Hardenbergstraße. Die Stadtentwicklungsverwaltung empfiehlt, die Gegend „weiträumig zu umfahren“ – zum Ärger vieler Geschäftsleute, die solche Verkehrshinweise geschäftsschädigend finden. „Die Sperrung ist natürlich nicht zu vermeiden“, sagt Gottfried Kupsch von der AG City, „aber diese Empfehlung und die zweijährige Dauer kann ich nicht nachvollziehen.“

Das neunstöckige, nach einer Wirtschaftsdetektei benannte Schimmelpfeng-Haus hatte 1960 über und beiderseits der Kantstraße eröffnet. Jetzt bleibt von dem Baudenkmal nur der an den Kurfürstendamm grenzende Teil übrig.

Dagegen entsteht auf dem tortenstückförmigen Areal in Richtung Budapester Straße, wo es früher unter anderem ein China-Restaurant gab, das Bürogebäude „Zoo-Triangel“ mit Gastronomie im Parterre. Es wird an das nebenan geplante 119-Meter-Hochhaus „Zoofenster“ angegliedert. Darin soll Ende 2011 ein Luxushotel der Marke Waldorf-Astoria eröffnen. Im März hatten Investoren aus Abu Dhabi den Grundstein gelegt.

Die eigentlichen Abrissarbeiten beginnen erst Mitte Juni. Bis dahin bereitet das Büro „BIC Ingenieur-Consulting“ alles vor, stellt Gerüste auf und befestigt Planen. Außerdem „wollen wir Naturstein und Fenster bergen“, sagt Projektleiter Richard Djoa. Denn ein Teil davon wird noch gebraucht – und dient künftig südlich der Kantstraße als Fassade des Gebäudeteils, der stehen bleibt. Damit vermeidet man eine hässliche Brandwand.

An dieser Stelle gibt es nur ein Treppenhaus, die Auswirkungen in Richtung Ku’damm sind daher relativ gering. Der Plattenladen im ersten Stock und weitere Geschäfte im Parterre können vorerst bleiben. Wie es dort weitergeht, ist fraglich: Ein anderer Investor will dort seit langem ein weiteres Hochhaus bauen, hat aber noch immer Probleme bei der Finanzierung und Mietersuche.

Abrissbirnen oder gar Sprengstoff kommen am Schimmelpfeng-Haus nicht zum Einsatz. Die oberen Etagen „werden an Ort und Stelle in kleine Teile geschnitten“, sagt Richard Tjoa, und schweben per Kran zum Abtransport. Die unteren Etagen zerlegt ein Bagger mit einer Art Riesenzange. Bis Ende Oktober soll der Abriss beendet sein – und gleich danach entsteht der Neubau.

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