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Berlin: Strieder erinnert sich mal wieder neu - und widerspricht sich selbst (Kommentar)

Die Sache mit der Basecap lässt Stadtentwicklungssenator Peter Strieder keine Ruhe. Am 16.

Die Sache mit der Basecap lässt Stadtentwicklungssenator Peter Strieder keine Ruhe. Am 16. Januar war er zur Beerdigung des Oberkantors der Jüdischen Gemeinde, Estrongo Nachama, mit einer Sportmütze auf dem Friedhofsgelände erschienen. Ein vor dem Eingang aufgenommenes Foto, ein kurzer Text - so dokumentierte der Tagesspiegel diese Begebenheit, über die sich viele Mitglieder der Jüdischen Gemeinde erregt hatten. Jetzt konfrontierte die Berliner Morgenpost den Senator in einem Interview noch einmal mit dieser schon fast vergessenen Geschichte. Strieder reagierte empfindlich - und mit getrübter Erinnerung: "Und dann schrieb der Tagesspiegel, ich sei mit Basecap zur Beerdigung erschienen. Das ist falsch", sagte Strieder in dem Interview. "Gleich auf dem Friedhof" habe ihm Schulsenator Klaus Böger eine Kippa gegeben, so dass er "dort völlig korrekt angezogen war".

Damit aber widerspricht Strieder sich selbst - und auch seinem Kronzeugen, dem Schulsenator. Noch im Januar hatte Strieder durch seine Sprecherin bestätigen lassen, dass er nicht nur das Friedhofsgelände, sondern auch die Trauerhalle mit Basecap betreten hatte. Strieder, so hieß es damals, sei die Sache "sehr unangenehm", und er sei froh gewesen, dass ihm nach wenigen Minuten eine Kippa gereicht wurde. Was stimmt denn nun?

Böger weiß es genau. Zwar reichte er Strieder die Kippa tatsächlich, aber nicht "gleich auf dem Friedhof", wie Strieder jetzt plötzlich behauptet. "Ich gab ihm in der Kapelle die Kippa, als er sich setzte", sagte Böger gestern dem Tagesspiegel - aber da hatte es bereits Unmutsäußerungen aus der Trauergemeinde gegeben.

Warum wohl?

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