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Berlin: Sturmfest

Von Stephan Wiehler Stürmische Zeiten fordern harte Kerle. Die Berliner SPD hat sie.

Von Stephan Wiehler

Stürmische Zeiten fordern harte Kerle. Die Berliner SPD hat sie. Parlamentspräsident Walter Momper ist einer von ihnen. Auf den Mann, der den Kalten Krieg mit einem roten Schal bezwang, ist bei jeder Witterung Verlass. Manche Matrosen an Bord des BundeswehrVersorgungsschiffs „Berlin“ mögen am Montag gezweifelt haben, ob der Präsident des Abgeordnetenhauses sein Versprechen würde halten können, das Schiff inmitten der schweren Nordsee zu besuchen. Doch die Soldaten, auf dem Heimweg vom Anti-Terroreinsatz am Horn von Afrika, sollten Momper als echtes Raubein kennen lernen. Weil der Hubschrauber wegen des Sturms nicht an Bord landen konnte, schwebte Momper am Rettungsseil hinab, um die Truppe wieder in heimischen Gewässern zu begrüßen. An der Heimatfront hält der Regierende Bürgermeister die Stellung, auch er ein Mann der Tat, der sich von den Widrigkeiten seiner Ämter nicht schrecken lässt. Klaus Wowereit feierte Montagabend seinen theatralischen Abschied als Bundesratspräsident – mit einer musikalischen Gala im Quatsch Comedy Club. Staatsschauspieler Roland Koch, der Wowereit seinen großen Auftritt als hessischer Ministerpräsident bei der Zuwanderungs-Debatte in der Länderkammer verdankt, kam nicht zur Gala. Vielleicht fehlte ihm der Mut. Denn das letzte Urteil über die zurückliegende Theatersaison im Bundesrat kommt erst noch – vom Bundesverfassungsgericht.

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