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Stuttgarter Platz

© Tsp

Berlin: STUTTGARTER PLATZ

Ist der Stutti überhaupt zu verschönern? Und was, by the way, ist der Stutti genau?

Ist der Stutti überhaupt zu verschönern? Und was, by the way, ist der Stutti genau? Es gibt zwei Stuttis, den guten und den bösen.

Der gute Stutti ist ein echter kleiner Platz, der wird begrenzt von der S-Bahn, der Windscheidstraße im Osten, der Rönnestraße im Westen und der Leonhardtstraße im Nordwesten. Er hat Ausblick auf die vorbeiziehenden Bahnen, ist also urban. Er hat einen Spielplatz und eine Gaslaterne, er hat viel Grün, inklusive eines Laubengangs, er hat eine Bausubstanz aus der Gründerzeit, er ist also auch kiezig. Und weil er viele Cafés hat, ist er auch weltläufig, ein bisschen Paris, New York, was man will. Der Stutti ist ein wunderschöner Platz, eine metropolitane Dorf-Idylle.

Der böse Stutti ist eine Straße, die Stuttgarter Platz heißt. Sie verläuft zwischen der Wilmersdorfer Straße und der Windscheidstraße. Um diesen Teil zu verschönern, oh weh, wo will man da anfangen? Jetzt wurden unterhalb der Zugtrasse zwei kleine Parks angelegt. Sie sind noch ein wenig licht, und wenn sie dichter sind, wird man sehen, ob sie nicht zum Erholungsort der Junkie-Szene von jenseits der Bahntrasse werden.

Auf der anderen Straßen-/Platzseite:

Ein bisschen Rotlicht sowie alle Bausünden der Sechziger- und Siebzigerjahre. Hilft da nur abreißen? Dann würden vielleicht auch die hässlichen Import-Export-Läden verschwinden und das Waffengeschäft,

an dessen Fensterscheibe sich die jungen Testosteronisten die Nase platt drücken.

Die Gebäude einfach abzureißen, geht

natürlich nicht. Schließlich wohnen da

Menschen drin. Helmut Schümann

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