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Berlin: Sürücü-Mord:Zeugenaussage bestätigt Mutter von Melek:

Hatun wurde hingerichtet

Die Mutter sah die Angst in den Augen der Tochter. Sie machte ihr Mut: „Was auch immer passiert ist – du hast eine Familie." Das war nach der ersten Aussage von Melek im Mordfall Hatun Sürücü. Da hatte die 18Jährige noch verschwiegen, was ihr einer der Brüder des Opfers berichtet hatte. Kurz darauf vertraute sie sich ihrer Mutter an. Die 38-jährige Ayla A. ermutigte sie, noch einmal zur Polizei zu gehen. „Die Hinrichtung von Hatun Sürücü soll nicht einfach vergessen werden", begründete die Mutter dies gestern vor dem Landgericht.

Die Mutter lebt wie ihre Tochter Melek, die zur Hauptbelastungszeugin wurde, seit Monaten an einem geheim gehaltenen Ort. Drei Personenschützer begleiteten nun die türkische Zeugin. Sie warf nur einen flüchtigen Blick auf die drei türkischstämmigen Brüder, die ihre Schwester ermordet haben sollen, weil sie den Lebensstil der 23-Jährigen als „Kränkung der Familienehre" empfanden. Mit dem 19-jährigen Ayhan hatte der jüngste Angeklagte die Alleinschuld auf sich genommen.

Meleks Mutter berichtete von den Kontakten ihrer Tochter zur Familie Sürücü und von Meleks Veränderungen: Melek, die mit Ayhan befreundet war, entschied sich für das Kopftuch. Voller Angst habe sich Melek ihr dann später offenbart: „Ayhan und seine Brüder haben es getan." Ayhan habe geschossen, der 25-jährige Alpaslan Schmiere gestanden, sein 26-jähriger Bruder Mutlu habe die Waffe besorgt.

Nach Aussage der Mutter aber beantragten die Anwälte der beiden älteren Brüder die Aufhebung des Haftbefehls für ihre Mandanten. Begründung: Es bestehe kein dringender Tatverdacht. Wann das Gericht darüber entscheidet, blieb zunächst offen. K. G.

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