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Berlin: Sybille von Obernitz (parteilos, für CDU), Wirtschaft, Technologie und Forschung

Lange musste die CDU suchen, bis sie mit Sybille von Obernitz ihre einzige Frau im Senat präsentieren konnte. Nun ist sie das einzige Kabinettsmitglied, das schon nach 100 Tagen heftige Reaktionen auslöst.

Lange musste die CDU suchen, bis sie mit Sybille von Obernitz ihre einzige Frau im Senat präsentieren konnte. Nun ist sie das einzige Kabinettsmitglied, das schon nach 100 Tagen heftige Reaktionen auslöst. Der Rücktritt des angesehenen Managers Peter Zühlsdorff als Aufsichtsratschef von Berlin Partner etwa sorgte vor einer Woche für Unmut in der Wirtschaft. Von Obernitz hat keine Verwaltungserfahrung, kam nach beruflichen Etappen bei der IHK und dem bundesweiten Dachverband in Regierungsverantwortung. Bisher fehlten ihr enge Beziehungen zu den Berliner Wirtschaftsvertretern und Verbandsfunktionären. Sybille von Obernitz kann Standpunkte klar vertreten, lässt sich nicht aus dem Konzept bringen, wirkt in Gesprächen aber angestrengt. Ihren Führungsstil nennen ihr wohlgesonnene Insider „durchgreifend“. Im menschlichen Umgang gilt sie als schwierig. Die erste Pressesprecherin hat sie inzwischen verloren, Redaktionen ließ sie mitteilen, sie sollten nur noch ein offizielles Foto von ihr verwenden. Das alles wirkt nicht souverän. Die Uni-Präsidenten beurteilen von Obernitz freundlich: „Sie kann gut zuhören, ist schnell und wach“, sagt FU-Präsident Peter-André Alt. Und HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz hat die Senatorin „nie von oben herab“ erlebt. Von Obernitz braucht Verbündete, wenn sie erreichen will, dass das Land wieder mehr Einfluss auf die Fördergesellschaften erhält. Dieses Credo vertritt sie auch vehement und kündigt an, Konzepte auf den Prüfstand zu stellen. Ihre Verwaltung ist nun auch für die außeruniversitäre Forschung verantwortlich. Sie bezeichnete die Trennung von Forschung und Wissenschaft als „gut lebbar“, wenn im Senat kooperiert werde. sib/akü

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