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Berlin: Tausche Blaulicht gegen Hemd

Kleiderspenden-Aktion: Requisiten als Gewinn

Ein freundliches, aber schlichtes Danke bekommt man normalerweise, wenn man eine Kleiderspende ins „Second-Hemd“ bringt. Doch bis zum 10. Januar gibt es in dem Geschäft des Integrationsprojekts der Arbeiterwohlfahrt in Wedding einen exotischen Dank für Kleiderspender – wenn man ein besonders schönes Stück hergibt: Wer möchte, kann sich aus TV-Krimi-Requisiten etwas aussuchen. Allesamt sind Gaben von Fernseh-Ermittlern. Allerdings entscheidet vorher eine Jury, in der unter anderen Designerin Friederike von Wedel sitzt, welches die schönsten Stücke sind. Unter den Requisiten sind Dinge wie das Messer, mit dem Kommissar Rex sich die Wurstsemmeln schmieren lässt. Oder die Bluse, in der Evelyn Hamann als „Adelheid“ „ihre Mörder“ gefangen hat. Auch Autogrammkarten gibt es und als Prunkstück ein Blaulicht aus der Serie „Alarm für Cobra 11“ zur Auswahl.

„Falsche Polizisten helfen echten Verurteilten“ – so könnte die Aktion heißen. Denn im Geschäft „Second-Hemd“ arbeiten Frauen, die zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, diese aber nicht bezahlen können. Oft geht es um Bagatellkriminalität, zum Beispiel Schwarzfahren oder Beleidigung. Um den meist aus einem sozial schwächeren Umfeld stammenden Frauen dafür einen Gefängnisaufenthalt zu ersparen, können sie ihre Strafe im Laden abarbeiten – zum Beispiel die Kleidung waschen, sortieren oder Knöpfe annähen. Besonders für die Mütter unter den etwa 20 Frauen ist das eine große Chance, denn so können sie ihre Kinder bei sich behalten. Zur Hälfte wird das „Haftvermeidungsprojekt“ vom Senat finanziert, die andere Hälfte mit dem Verkauf der Sachen – und dafür braucht das Projekt schöne Kleiderspenden. dma

„Second-Hemd“-Laden, Prinzenallee 74, Wedding. Alle Spender nehmen am Wettbewerb teil. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 49 91 05 47 oder im Internet unter der Adresse www.second-hemd-berlin.de

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