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Mehr als 5000 Menschen, darunter viele Flüchtlinge, Migranten, Flüchtlingshelfer und linke Gruppen aus ganz Deutschland protestierten unter dem Motto "We’ll Come United" gegen den "Rechtsruck in der Asylpolitik".

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Demos in Berlin: Tausende gingen am Samstag auf die Straße

Für Flüchtlinge, für Abtreibung, gegen Abtreibung, für mehr Fahrradverkehr: Am Sonnabend wurde in der Stadt viel demonstriert.

Am Samstag durch die Stadt zu kommen, war nicht leicht - tausende Demonstranten legten die Straßen der Innenstadt mit verschiedenen Themen lahm. Das „We’ll come United“-Bündnis für Flüchtlinge und gegen ein schärferes Asylrecht war dabei die größte und friedlichste Demo. Geschätzt 5500 Demonstranten zogen vom Bundesinnenministerium los und wollten durch Mitte bis zum Oranienplatz. Die Parade hatte 19 Motivwagen zu Themen wie Dublin II, Bildung, Seenotrettung, der Situation von Roma oder der Lage in Afghanistan dabei. Geflüchtete und Flüchtlingshelfer aus der ganzen Republik waren dafür nach Berlin gekommen. Zu der Demo waren bis zu 10 000 Teilnehmer erwartet worden.

Die politisch linksorientierte Stammklientel war anders beschäftigt – sie zog es vor, die Demonstration der Gegner von Abtreibung und Sterbehilfe zu stören, wo es ging.

Etwa 3000 christliche Abtreibungsgegner und sogenannte Lebensschützer zogen mit einem "Marsch für das Leben" durch Berlin.

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Diese „Lebensschützer“ wiederum begannen mittags mit einer Kundgebung auf der Reichstagswiese, wo ihnen die ersten Gegendemonstranten mit Plakaten wie „Jesus abtreiben“ begegneten. Berittene Polizei trennte die Gruppen. Dann zogen die Lebensschützer mit Tafeln und Plakaten voller Forderungen wie „Willkommenskultur auch für Ungeborene“ und „Jeder Mensch ist Würde-Träger“ los. Eigentlich wollten sie über den Potsdamer Platz, doch zu viele Gegendemonstranten verhinderten das, die Polizei leitete den Zug daher über die Dorotheen- bis zur Friedrichstraße, dann über die Linden zum Pariser Platz. Gegen 16 Uhr zogen sie durchs Brandenburger Tor, dann löste sich alles langsam auf.

Abtreibungsbefürworter und -gegner trafen aufeinander

Die Polizei betrachtete die Störungen mit relativem Gleichmut und machte keine Anstalten zu räumen. Zuvor hatten die Beamten einige Störer nicht als solche erkannt, da sie unauffällig und bürgerlich gekleidet waren. Kaum waren sie durch die Absperrung gelassen worden, begannen sie zu stören und zu brüllen. Laut Polizei nahmen am Marsch fürs Leben nach der letzten Zählung rund 3000 Teilnehmer teil, Beobachter schätzten die Zahl am Nachmittag jedoch höher ein. Die Katholische Nachrichten-Agentur meldete 7500 Teilnehmer.

Gleich an zwei Orten demonstrierten Abtreibungsbefürworter. Rund 2000 Feministinnen zogen am Vormittag für das Recht auf Abtreibung vom Wittenbergplatz zum Pariser Platz. Dort trafen sie mit dem Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung zusammen, das mit rund 1000 Menschen vertreten war.

Auch rund 250 Radfahrer haben am Samstag demonstriert – gegen den Abgasbetrug von Autoherstellern und für mehr Fahrradverkehr. Dafür fuhren sie 38 Kilometer durch die Stadt.

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