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Telekom: 620 Arbeitsplätze gehen verloren

Fünf von sieben Callcententern der Telekom werden in Berlin und Potsdam geschlossen. Dass einige der Angestellten nun in Frankfurt (Oder) arbeiten sollen, findet der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit wenig tröstlich.

In Brandenburg und Berlin werden fünf von sieben Callcentern der Telekom geschlossen. Davon allein vier von fünf in Berlin und eins in Potsdam, wie ein Konzernsprecher am Freitag sagte. Das ursprünglich ebenfalls zur Schließung vorgesehene  T-Mobile-Center in Berlin-Tempelhof soll nun doch erhalten bleiben. Dort sind derzeit 175 Mitarbeiter beschäftigt, insgesamt sollen dort künftig 300 Menschen arbeiten.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nannte die neue Vereinbarung bei der Telekom zur Schließung von Callcentern unzureichend. Nur 300 der bisher 920 Arbeitsplätze seien für Berlin gerettet, kritisierte er. Die Telekom werde ihrer Verantwortung für die Mitarbeiter und den Standort Berlin in keiner Weise gerecht, wenn weiter darauf bestanden werde, dass die überwiegende Zahl der Beschäftigten nach Frankfurt (Oder) wechsele. Wowereit will sich weiter für den Erhalt der Arbeitsplätze in Berlin einsetzen.

Umzug nach Frankfurt

Die 133 Potsdamer Mitarbeiter sollen nach den Vorstellungen der Telekom nach Magdeburg umsiedeln. Knapp 700 Berliner Beschäftigte sollen künftig in Frankfurt (Oder) arbeiten. Das dortige Service Center soll den Plänen zufolge kräftig ausgebaut werden. Statt bisher 200 sollen in dem Frankfurter Zentrum künftig 900 Menschen arbeiten.

Außerdem wird Oranienburg von der Umstrukturierung bei der Telekom profitieren. Dort wird die Beschäftigungsgesellschaft Vivento ein Service Center aufbauen. Die Zahl der Mitarbeiter ist noch offen. Für alle 33 Service Center sowie für die bundesweit sechs Vivento-Standorte garantiert die Deutsche Telekom eine Standortsicherung bis Ende 2012.

Bundesweit schließt die Telekom weniger Callcenter als befürchtet. Die Zahl der Standorte der Deutsche Telekom Kundenservice GmbH wird bis Mitte 2011 von 63 auf 33 verringert. Darauf einigte sich der Konzern in der Nacht zum Freitag mit Arbeitnehmervertretern Damit wird es künftig auch nur noch 33 Service Center geben - 50 weniger als bislang. Nach den ursprünglichen Plänen der Telekom sollte die Zahl der Standorte sogar auf 24 reduziert werden.

8000 Mitarbeiter bundesweit betroffen

Laut Telekom einigten sich die Verhandlungspartner zudem auf einen Sozialplan mit einem Gesamtvolumen von bis zu 40 Millionen Euro. Betroffen von der Umstrukturierung sind etwa 8000 der insgesamt 18.000 Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter. In den vergangenen Monaten hatten Callcenter-Mitarbeiter wiederholt gegen die Pläne zur Schließung und Zusammenlegung demonstriert.

Ein Telekom-Sprecher sagte, die Maßnahmen führten zu Einsparungen von rund 57 Millionen Euro jährlich. Das Unternehmen werde etwa 70 Millionen Euro in die Umstrukturierung investieren. Jeder Betroffene werde ein Arbeitsplatzangebot erhalten.

Die Telekom hatte ihre Restrukturierungspläne für die Callcenter im August vorgestellt. Stellenstreichungen und Verlagerungen ins Ausland sollte es nicht geben, hieß es seinerzeit. In mehreren Verhandlungsrunden hatten sich Telekom und Arbeitnehmer nicht einigen können. Daraufhin rief das Unternehmen eine Einigungsstelle an, die bei der Vermittlung zwischen den Parteien helfen sollte. (bvdw/ddp)

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