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Terrorismus: Mutmaßliche PKK-Funktionärin festgenommen

Eine mutmaßliche Spitzenfunktionärin der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ist in Berlin festgenommen worden. Sie soll an einer Anschlagsserie Mitte der neunziger Jahre beteiligt gewesen sein.

Karlsruhe/Berlin - Wie Generalbundesanwalt Kay Nehm am Montag in Karlsruhe mitteilte, soll sich die 35-jährige kurdischstämmige Türkin Mitte der neunziger Jahre als Mitglied in der damaligen terroristischen Vereinigung innerhalb der PKK beteiligt haben. Diese verübte in der Bundesrepublik bis Mitte 1996 Brandanschläge gegen türkische und deutsche Einrichtungen.

Die Beschuldigte Gülay A. mit Decknamen "Beritan" hatte den Angaben zufolge im Juli 1995 die Leitung der "PKK-Region Westfalen" übernommen. Sie ließ laut Bundesanwaltschaft am 16. März 1996 an mehreren Orten im Großraum Dortmund sieben Brandanschläge verüben. Angegriffen wurden Geschäftsräume der Dresdner Bank und der Deutschen Bank, eine Sparkassenfiliale, zwei Reisebüros, eine Polizeiwache und ein Postamt. Bei den Anschlägen entstand zum Teil hoher Sachschaden. Menschen wurden nicht verletzt.

Die Frau reiste im Januar 2006 erneut nach Deutschland ein und stellte einen Asylfolgeantrag. Am 3. April wurde sie in Berlin festgenommen. Seitdem befindet sie sich in Haft.

Die PKK war 1993 in Deutschland vom damaligen Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) verboten worden. Innerhalb der PKK-Führung hatte sich seinerzeit eine terroristische Vereinigung gebildet, deren Mitglieder bis August 1996 bundesweit Gewaltaktionen verübten. Seither betätigt sich die PKK-Führungsspitze in Deutschland nach Auffassung Nehms nicht mehr als terroristische, sondern als kriminelle Vereinigung. (tso/ddp)

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