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Berlin: Teurer Parken in Mitte: Zahl der Strafzettel gestiegen

Beate Langer steht vor dem Parkautomaten, sie überlegt kurz – dann steigt sie zurück ins Auto. Die 75 Cent, die man in der Bellevuestraße am SonyCenter für jede angebrochene Viertelstunde Parkzeit zahlen soll, wird die Charlottenburgerin nicht ausgeben.

Beate Langer steht vor dem Parkautomaten, sie überlegt kurz – dann steigt sie zurück ins Auto. Die 75 Cent, die man in der Bellevuestraße am SonyCenter für jede angebrochene Viertelstunde Parkzeit zahlen soll, wird die Charlottenburgerin nicht ausgeben. „Das ist mir zu teuer“, sagt sie.

Beate Langer ist nicht die Einzige, die sich über die neuen Parkgebühren rund um den Potsdamer Platz ärgert. Die einen fahren weiter, andere parken ohne zu zahlen. Von den 17 Autos, die am Freitagnachmittag in der Bellevuestraße parken, haben acht ein Knöllchen unter dem Scheibenwischer klemmen. Ob die Ordnungsamtsmitarbeiter mehr zu tun haben, seit die Parkgebühren erhöht wurden? Die junge Kontrolleurin nickt heftig. „Es sind deutlich mehr Verstöße.“

Besucher von Büros, Geschäften und Gaststätten – sie sehen nicht ein, warum das Bezirksamt Mitte seit Anfang des Monats höhere Parkgebühren erhebt. 75 Cent je Viertelstunde. Das ist die Obergrenze dessen, was der Senat laut der im vergangenen Jahr geänderten Gebührenordnung zulässt. Mitte verlangt diesen Höchsttarif nun, als erster Bezirk. Von Montag bis Sonnabend. Von 9 bis 22 Uhr. Am Kulturforum kostet das Parken 50 Cent je Viertelstunde. Fast ein Viertel der 200 Parkautomaten in Tiergarten-Süd wurde umgestellt. „Völlig angemessen“ sei das, sagt Mittes Baustadträtin Dorothee Dubrau (Grüne) . Erstens sei das Bedürfnis groß, möglichst nah am Potsdamer Platz zu parken. Und zweitens: „Im Vergleich zu anderen Großstädten sind drei Euro für eine Stunde immer noch günstig.“ Zudem gebe es ja die Tiefgaragen, die deutlich günstiger seien.

Und dass man am Park-Automaten nur passend bezahlen kann und die Maschinen kein Wechselgeld zurückgeben? „Dafür gibt es ja die Möglichkeit, mit EC-Karte zu zahlen“, sagt Dubrau. Scheinbar hat die Baustadträtin auch im eigenen Lager noch nicht alle überzeugt. Ein Ordnungsamts-Kontrolleur schiebt einen Strafzettel unter den Scheibenwischer eines Getränkelieferanten. „Wenn ich ganz ehrlich sein soll“, sagt er, „ich würde hier auch nicht zahlen.“ mne

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