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Berlin: Theater um die Volksbühne Gymnasiasten spielen

in freizügigem Stück mit

Gut zwei Dutzend Gymnasiasten, um die 14 Jahre alt, wollten bei einem Theaterstück der Volksbühne mitspielen. Ihre Schulen helfen seit Jahren aus, wenn das Theater Jungschauspieler sucht. Und nun das: „Porno“ stand plötzlich in einigen Zeitungen mit großen Buchstaben auf dem Titelblatt. Oder: „SexTheater mit Schülern“. Ursache der Entrüstung: „Krieg im Sertao“, eine Inszenierung des Teatro Oficina Uzyna Uzona aus São Paulo – mit ziemlich freizügigen Szenen.

Trotzdem verstehen das Theater und die Schulen den Trubel nicht. Weil die Kinder nur in jenen Teilen des Stückes mitspielen, die frei sind von Sex und Gewalt. Und weil sie vom Rest des Stücks abgeschottet sind. „Die Sache wurde künstlich aufgeblasen“, klagt Klaus Brunswicker, Leiter der Sophie-Scholl-Oberschule in Schöneberg. Thomas Hungs sieht das auch so: „Das Theater war zu einer Vorbesprechung bei uns“, sagt der Leiter der Ulrich-von-Hutten-Oberschule in Tempelhof. Von den 25 jugendlichen Darstellern gehen 14 auf seine Schule. „Den Eltern wurde das Stück erklärt. Und es wurden die Spielregeln für Proben und Aufführungen festgelegt.“

Laut Hungs haben zwei Elternpaare ihre Kinder nach der Besprechung abgemeldet, die übrigen seien einverstanden gewesen. Die Spielregeln: Die Schüler proben und spielen nicht mit in Szenen mit Sex und Gewalt. Sie dürfen nicht bei den Proben zusehen. Mindestens eine Schülerin sah aber doch zu, als eine Vergewaltigungsszene geprobt wurde. Das Mädchen ist schockiert aus dem Projekt ausgestiegen. Nun wehrt sich die Volksbühne „gegen die Diffamierung ihrer Arbeit als ’Porno-Theater’“. Laut Schulleiter Hungs fürchten nun Eltern, dass ihre Kinder zu Unrecht als Pornodarsteller verunglimpft werden. mne

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