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Berlin: Theaterhaus Mitte: Bühnennachwuchs probt in alter Schule

Der geringen Geburtenrate in Mitte hat die freie Theaterszene der Stadt neue Probenräume zu verdanken. Das bei Schauspielern bekannte Theaterprobenhaus, das bislang in einem alten Umspannwerk am Koppenplatz 12 untergebracht war, zieht einige Häuser weiter in die 4.

Der geringen Geburtenrate in Mitte hat die freie Theaterszene der Stadt neue Probenräume zu verdanken. Das bei Schauspielern bekannte Theaterprobenhaus, das bislang in einem alten Umspannwerk am Koppenplatz 12 untergebracht war, zieht einige Häuser weiter in die 4. Grundschule. Sie war in diesem Jahr wegen zu niedriger Schülerzahlen geschlossen worden. Das neue "Theaterhaus Mitte" bietet freien Gruppen und Schauspielern sieben Übungsräume und eine Bühne an. Geplant sind eigene Werkstätten, ein Beratungsservice für Schauspieler und ein Theaterclub. Zudem zieht die Tanzprobenbühne "Marameo" ein.

Aus einem der ehemaligen Klassenzimmer sind laute Rufe zu hören, als ob dort ein Schiffsuntergang geprobt würde. In einem anderen Raum üben englische Künstler für ihr Stück "Vita und Virginia". Etwa 570 Theaterproduktionen entstanden seit Gründung des Theaterprobenhauses 1992, das seitdem nun das dritte Mal umgezogen ist. Darunter auch eine Inszenierung der Operette Orpheus in der Unterwelt, die am Mittwochabend im Tränenpalast aufgeführt wurde. Die neuen Räume seien großzügiger als die alten, zudem hätten sie dickere Wände, sagt Theaterhaus-Mitbegründerin Susanne Steinhöfel. Die Schauspielgruppen hörten bei den Proben nun nicht mehr jedes Wort voneinander. "Uns ist der Weg hierher sehr leicht gefallen."

Finanziell steht das Theaterhaus Mitte eher auf wackligen Füßen. Zwar muss keine Miete bezahlt werden, finanziert das Arbeitsamt das Gros der etwa zehn Beschäftigten, bringt der Bezirk die Betriebskosten auf. Dennoch sind Bau- und andere Vorhaben von Spenden und Eigeninitiative abhängig, ist nie sicher, ob ABM-Stellen verlängert werden. "Wenn wir alle Jahre die Mitarbeiter auswechseln müssen, können wir einpacken", sagt Katrine Cremer von der Kulturinitiative Förderband, die das Haus nun mit dem Kulturamt Mitte betreibt. Zum Glück gebe es Unterstützung großer Bühnen. Die Schaubühne hat Scheinwerfer gestiftet, die Volksbühne Podeste.

tob

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