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Berlin: Thekentanz: Kurvenstar in Mitte

Wohin kann man mit ehemaligen Schulkameraden aus dem Rheinischen gehen, die zu Besuch sind? Ganz klar: in den Hip-Hop-lastigen Kurvenstar.

Wohin kann man mit ehemaligen Schulkameraden aus dem Rheinischen gehen, die zu Besuch sind? Ganz klar: in den Hip-Hop-lastigen Kurvenstar. Denn der hat alles, was ein Club braucht, jedenfalls alles, was ehemalige Schulkameraden aus dem Rheinischen sich so vorstellen, was ein Berliner Club braucht. Das fängt schon mit der exponierten Mitte-Lage an. Der Kurvenstar befindet sich nicht direkt am Hackeschen Markt, das wäre selbst der Besucherschar zu platt, sondern nur fast am Hackeschen Markt. Und dann kommt eines der wichtigsten Club-Elemente: die aufwendige Klingel-Konstruktion mit innen installiertem Überwachungsmonitor. Gut für die Atmosphäre ist natürlich, dass man überhaupt klingeln muss. So fühlt man sich automatisch sofort gut, wenn man den vorgelagerten Bar-Bereich des Clubs betritt - man ist reingekommen, Gott sei Dank. Die Schulfreunde fühlen sich bestätigt: 24 Uhr, Berlin-Mitte, das Styling stimmt, die Fremdenführerin ist ganz leicht genervt. Weil das nächste Requisit des Vorzeige-Club sogleich herbeieilt. Es handelt sich um die Kellnerin, so sagt man doch noch? Egal, einzig und allein zählt: Sie trägt eine rosa Sonnenbrille und ist schnoddrig. So hat man sich das vorgestellt, in Ost-Berlin. Die Schulfreunde sind begeistert, auch vom Innen-Design des Clubs, das mit Abstand das schönste der Stadt ist. Feinde des Kurvenstars behaupten, der Laden sei übergestylt. Aber wie gesagt, das sind Feinde. Der Besuch lässt sich treiben, bestaunt die in die Decke eingelassenen Spiegel, die schrägen Tapeten, die loungigen Sitzecken, die vanillegelben Glitzer-Drehsäulen an der Tanzfläche, die T-Shirt-Aufdrucke der wunderschönen Hip-Hop-Gäste ("Pornostar", "Bitch", "Schlampe", "Jugendherberge Heidelberg") und die Kloräume mit den Sesselchen und gut ausgeleuchteten Ganzkörperspiegeln. Der Ausflug hat sich gelohnt. Und zurück im Rheinischen können sich die Schulkameraden die absolut beachtenswerte Homepage www.kurvenstar.de angucken.

Esther Kogelboom

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