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Ticketbetrug: Fußballfan muss ins Gefängnis

Ein 34-jähriger Fußballfan ist wegen Ticketbetrugs vom Amtsgericht Tiergarten zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Auf Kosten seines Nachbarn hatte er rund 500 Karten für Hertha-Spiele bestellt und zum Teil vor dem Stadion verkauft.

Berlin - Der arbeitslose Landschaftsbauer aus Neukölln hatte in 46 Fällen die Karten bei einem Berliner Ticketservice bestellt, zum Teil auch auf den Namen anderer Freunde. Dabei hatte er jeweils die Kontoverbindung des unwissenden Nachbarn angegeben. Der Verteidiger hatte von einer "gewissen Verführungssituation" gesprochen, "weil die Kontoauszüge im Hausflur herum gelegen haben". Der zunächst bei dem geprellten Mieter abgebuchte Betrag, wurde später zurück überwiesen. Der Ticketservice blieb auf einem Schaden von 6400 Euro sitzen.

Darüber hinaus hatte der Angeklagte den längeren Türkeiaufenthalt seines Nachbarn auch genutzt, um auf dessen Namen und Kosten für fast 1700 Euro Telefongespräche mit einer Erotikhotline zu führen. Das Geständnis des 34-Jährigen wertete das Gericht zwar strafmildernd. Seine "erheblichen" und "einschlägigen Vorstrafen" würden aber zeigen, dass er sich von Bewährungsstrafe nicht mehr abschrecken lasse.

Zwei mitangeklagten Nachbarn konnte eine Mittäterschaft beim Ticketbetrug nicht nachgewiesen werden. Sie wurden freigesprochen. Gegen einen weiteren mutmaßlichen Komplizen wird gesondert verhandelt. Er war zum Prozess nicht erschienen. (tso/ddp)

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