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Berlin: Tödlicher Unfall an Tram-Station

56-Jährige wollte zur Bahn gehen – und wurde von Pkw erfasst

Sie sah die Tram auf die Haltestelle zufahren. Die Linie 5 würde in wenigen Minuten an der Station JudithAuer-Straße in Lichtenberg halten. Es war früh, Mittwochmorgen 6.37 Uhr. Die 56-Jährige wollte die Bahn erreichen. Sie ging über die Hohenschönhauser Straße, achtete offenbar nicht auf Autos. Aber eines kam: ein VW, am Steuer eine 43-Jährige. Sie überholte die Straßenbahn rechts, erfasste die Fußgängerin und verletzte sie so schwer, dass sie am Unfallort starb.

Die Polizei hält es für möglich, dass sich die 56-Jährige auf die alte DDR-Straßenverkehrsordnung verlassen hatte. Zu DDR-Zeiten mussten Autofahrer stoppen, solange eine Straßenbahn an einer Haltestelle hielt. Diese fahrgastfreundliche Regelung wurde nach der Wende gekippt, weil der Straßenverkehr dadurch stark behindert wird. Jetzt gilt Paragraf 20: „Wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen, darf rechts nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Sie dürfen auch nicht behindert werden. Wenn nötig, muss der Fahrzeugführer warten.“

Als die Straßenverkehrsordnung im Mai 2000 geändert wurde, gab es viel Kritik an der neuen Tram-Regelung, die als gefährlich für Fahrgäste angesehen wurde. Bei der Verkehrspolizei der Direktion 6 heißt es, die Autofahrerin hätte erkennen müssen, dass sich die Tram einer Haltestelle nähert. Unklar ist noch, wie schnell die Frau fuhr. Die Polizei sucht Zeugen unter der Telefon-Nummer 5474-26642.Ha

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