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Der Schienenverkehr am Anhalter Bahnhof kam am Mittwochabend zum Erliegen. Kinder waren in den Tunnel gelaufen.

© Torben Waleczek

Update

Tödliches Unglück: Weitere Kinder im S-Bahn-Tunnel: Auch Zug defekt

Am Montag war ein Junge zwischen Yorckstraße und Anhalter Bahnhof in Berlin tödlich verunglückt. Danach sind an verschiedenen Stellen der Stadt Kinder in S-Bahn-Tunneln unterwegs gewesen. Die Bundespolizei warnt eindringlich. Ein Zug wurde beschädigt.

Erneut sind am MIttwoch Kinder mehrmals in S-Bahn-Tunnel gelaufen. Auch an der Stelle, an der am Montag zwischen Yorckstraße und Anhalter Bahnhof ein Junge tödlich verunglückt war. Der Bahnverkehr stand mehrfach still. Mit Blaulicht und Sirene eilten Bundespolizisten zu den Gefahrenorten. Die Streckenbereiche wurden durch Einsatzkräfte abgesucht. Es kam zu erheblichen Beeinträchtigungen. Viele Züge hatten Verspätung. Zwischen den Bahnhöfen Bornholmer Straße und Gesundbrunnen griffen Bundespolizisten gegen 17 Uhr zwei Kinder im Alter von 8 und 11 Jahren auf. Sie liefen achtlos in den Bahnanlagen herum und legten Steine auf die Gleise. Ein Zug wurde beim Überrollen der Hindernisse so stark beschädigt, dass er zur Reparatur ausgesetzt werden musste. Verletzt wurde niemand. Der Zugverkehr musste in dem Streckenabschnitt für 30 Minuten unterbrochen werden. "Was die Jungen aus Mitte und Pankow zu diesem Leichtsinn getrieben hat, wollten sie nicht verraten", sagte ein Polizeisprecher. Der Gefahr waren sie sich offenbar nicht bewusst. Die Beamten übergaben beide an ihre Eltern.

Auch an anderen Stellen im Netz der S-Bahn waren nach Angaben einer Sprecherin am Mittwoch Personen auf Gleise geklettert, was zu Betriebsunterbrechungen geführt habe. Kurz nach dem Vorfall am Anhalter Bahnhof kam es zu einer Unterbrechung des Zugverkehrs am S-Bahnhof Neukölln. Jugendliche waren vom Dach des Bahnsteigs aus auf das Dach eines Zuges gesprungen, der daraufhin stoppte. Die Strecke war eine halbe Stunde lang unterbrochen, die Jugendlichen flüchteten.

Am Montag hatten zwei Jungen beim Spielen Münzen aufs Gleis gelegt, die von den darüberfahrenden Zügen plattgewalzt werden sollten. Dabei war ein 13-Jähriger vermutlich vom Sog eines vorbeifahrenden Zuges erfasst und tödlich verletzt worden. unden. Mittlerweile ist geklärt, dass der Junge und sein 14-jähriger Klassenkamerad über eine Betriebstreppe in den Tunnel gelangt waren. Sie befindet sich am Tunnelmund des S-Bahnhofs Yorckstraße. Das sagte ein Polizeisprecher. Der Freund des Jungen hatte das Unglück nicht gesehen, weil er schon vorher nach Hause musste und sich verabschiedet hatte. „Der 13-Jährige wollte aber noch dableiben“, schildert ein Polizeisprecher.

Sein Klassenkamerad habe erst am nächsten Tag in der Schule von dem tödlichen Unglück erfahren. Die Lehrer und die Schulleitung waren bereits informiert. Die Polizei hat bei der Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeregt, um letzte Gewissheit zu haben, dass kein Fremdverschulden vorliegt. Doch derzeit zweifelt keiner daran, dass es sich um ein tragisches Unglück handelt.

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