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Berlin: Tor, Steine, Mörtel

Die Sanierung des Berliner Wahrzeichens kostete 3,9 Millionen Euro / Künstlerische Verhüllung bis zum 3. Oktober

Gut 56 900 Arbeitsstunden waren nötig, damit das Brandenburger Tor nach 22 Monaten Verhüllung wieder in neuer Schönheit erstrahlen kann. Zum Abschluss der Sanierungsarbeiten zog Lothar de Maizière, der Vorsitzende der Stiftung Denkmalschutz, die die Runderneuerung des Berliner Wahrzeichen organisierte, Bilanz. 3,9 Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet, die von der Deutschen Telekom als Sponsor übernommen wurden. Diese durfte im Gegenzug mit Riesenplanen am Tor werben. Weitere Unterstützung kam von Firmen, die Farben oder Netze zum Schutze vor Tauben zur Verfügung bereitstellten. Der Senat bezahlte lediglich Reparaturarbeiten an der Quadriga. Nach Auskunft von Chefrestaurator Stefan Grell wird die Sanierung für 60 bis 80 Jahre ausreichen, vorausgesetzt, dass regelmäßige Instandhaltungsarbeiten übernommen werden. Diese zahlt die Stiftung aber nicht.

Bis zur feierlichen Enthüllung im Rahmen der Einheitsfeiern am 3. Oktober wird das Tor, das derzeit von seinem Gerüst befreit wird, weiter von einer Plane bedeckt. Diese wird jetzt, gesponsert von der Bewag, von den Malern Thomas Bayrle und Michel Majerus gestaltet.

Die Arbeiten im November 2000 begannen mit der Erkenntnis, dass die Schäden größer waren als ursprünglich angenommen, sagte de Maizière. Dabei stellte sich auch heraus, dass die gesamte Trommel einer Säule ausgetauscht werden musste. Die größten Schäden erlitt das Brandenburger Tor im Zweiten Weltkrieg während des Endkampfes um Berlin, die nur notdürftig beseitigt worden waren. Mehr als 100 000 Gewehreinschüsse soll das Bauwerk in den letzten Kriegstagen abbekommen haben, sagte de Maizière. Auch diese Schäden wurden jetzt fachgemäß behandelt. Insgesamt waren 15 000 Mörtelausbesserungen notwendig. Dazu mussten 153 Mörtelfarben gemischt werden, da das Tor aus verschiedenen Steinvarianten besteht.

De Maizière kündigte an, dass sich die Stiftung Denkmalschutz weiterhin um Berliner Denkmäler kümmern will. Unter anderem wird sie sich an der Restaurierung des Alten Palais Unter den Linden beteiligen. Auch um die Sanierung des Strandbades Wannsee hat sich die Stiftung beworben. sik

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