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Berlin: Tram-Verzicht entzweit Koalition

PDS beharrt auf Bau der Strecke über die Bernauer Straße

Der von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) avisierte Verzicht auf den Bau weiterer Straßenbahnstrecken entzweit die Koalition. Die verkehrspolitische Sprecherin der PDS, Jutta Matuschek, beharrt darauf, dass zumindest die Verbindung von der Eberswalder Straße über die Bernauer Straße zunächst zum Nordbahnhof und dann weiter zum Lehrter Bahnhof gebaut wird. Skeptisch beurteilt Matuschek dagegen das Legen von weiteren Gleisen auf der Leipziger Straße und ist damit auf einer Linie mit Strieder.

Dass er 2000 bereits – ohne vorliegende Genehmigung für den Bau der Trasse – im Zusammenhang mit Straßenbauarbeiten bereits für knapp 2 Millionen Euro Gleise auf einer Länge von 520 Meter legen ließ, könne ein Fehler gewesen sein, sagte Strieder dem Tagesspiegel. Neue Strecken dürfe es nur geben, wenn bei der BVG dadurch kein betriebswirtschaftliches Defizit entstünde. Die BVG, die sich gestern dazu nicht äußerste, hatte Mitte der 90er Jahre diese Verbindung noch als die wichtigste OstWest-Straßenbahnstrecke bezeichnet und ihr eine hohe verkehrliche Bedeutung eingeräumt. Nach Angaben von Matuschek erwartet das Unternehmen auch beim Betrieb der Strecke über die Bernauer Straße zum Hauptbahnhof einen betriebswirtschaftlichen Gewinn.

Bundesweit zeigen Beispiele, dass nach dem Bau von Schienenverbindungen die Zahl der Fahrgäste gegenüber dem Busverkehr erheblich gestiegen sind. Einen solchen Effekt sieht der Verkehrsexperte der Grünen, Michael Cramer, auch für eine Straßenbahn auf der Leipziger Straße. Sein Kollege Alexander Kaczmarek von der CDU unterstützt dagegen Strieder bei der Forderung nach betriebswirtschaftlichen Rechnungen. kt

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