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Berlin: Treffen der All-Stars

Die Weltraumfahrer Sigmund Jähn und Ulf Merbold motivieren Studenten

Sie sind eher zwei ruhige und zurückhaltende Männer. Aber wo sie hinkommen, werden sie begrüßt wie Popstars die Weltraumfahrer Sigmund Jähn und Ulf Merbold . Der DDR-Bürger Jähn war der erste Deutsche im All, der Stuttgarter Merbold der erste auf der internationalen Raumstation ISS. Gestern berichteten sie zum Semesterbeginn Studenten der Technischen Universität von ihrer Arbeit im Weltraum. „Es ist viel anstrengender, aber auch noch viel schöner als man es sich vorstellt“, sagte der 66jährige Jähn. Für seinen Flug 1978 zur russischen Raumstation Salut-6 erhielt er von der Regierung die Auszeichnung „Held der DDR“ und 2000 Ostmark. Auch Merbolds Flug ist schon lange her: 20 Jahre. Der heute 62jährige flog für ein gewöhnliches Beamtengehalt zur Raumstation. Sofort würde er sich heute wieder in eine Rakete setzten. Aber dafür sucht die Europäische Weltraumagentur (ESA) heute jüngere Leute - übrigens Männer und Frauen.

Wer Astronaut werden will, dem rät Merbold, vor allem zu Ende zu studieren und danach ein paar Jahre wissenschaftlich zu arbeiten. Ingenieure, Mediziner, Informatiker, Mathematiker oder Physiker seien besonders gefragt für einen Job im All. Voraussetzung seien aber auch gesundheitliche und nervliche Belastbarkeit - und natürlich Glück.

Die TU-Studenten waren begeistert von den Vorträgen und verlangten eine Stunde lang Autogramme. Als direkte Vorbilder taugen die Astronauten für die Berliner Studenten jedoch nicht. Jähn brach die Schule nach der 8. Klasse ab, Merbold lehnte einen Platz an der TU in den sechziger Jahren wegen des Mauerbaus ab. jule

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