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Eine S-Bahn fährt am Morgen am Bahnhof Berlin-Grünau ein. In Berlin startet ab Oktober 2022 das neue 29-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Voraussetzung ist ein Jahres-Abo oder, dass ein neues Abo abgeschlossen wird. Nach drei Monaten besteht ein außerordentliches Kündigungsrecht. Das 29-Euro-Monatsticket gilt in Berlin für die Tarifzonen A und B. Grünau ist der letzte Bahnhof vor der Tarifzone C, wo die herkömmlichen Tarife gelten. (Bewegungsunschärfe durch lange Belichtungszeit) +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Christoph Soeder

Trotz Programm für besseren Betrieb: Berliner S-Bahn so unpünktlich wie seit Jahren nicht

Die Berliner S-Bahn hat wieder größere Probleme mit der Pünktlichkeit. Sind nach den Corona-Jahren mit leeren Zügen die vielen Fahrgäste schuld?

Die Berliner S-Bahn ist 2022 bislang so unpünktlich wie seit Jahren nicht. Die Pünktlichkeitsquote, wozu alle Züge zählen, die weniger als 3:59 Minuten zu spät waren, ist bis Ende Oktober dieses Jahres auf nur noch 95,1 Prozent gesunken. Das teilte ein Bahn-Sprecher mit. Zuvor hatte der Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint darüber berichtet.

Schlechter war der durchschnittliche Pünktlichkeitswert am Jahresende zuletzt 2018 mit genau 95 Prozent. Für die S-Bahn ist es ein erheblicher Rückschritt. Seit der S-Bahn-Krise 2009 hatte das Unternehmen erheblich in die Zuverlässigkeit seiner Fahrzeuge und Strecken investiert.

Insbesondere im Projekt S-Bahn-Plus hat die Deutsche-Bahn-Tochter weit über hundert Einzelmaßnahmen identifiziert, um die Fahrpläne einzuhalten. Dazu zählen große Vorhaben wie der Einbau neuer Türen bei den Zügen.

95,1 Prozent
betrug die Pünktlichkeitsquote bei der Berliner S-Bahn bislang 2022

Aber auch kleinere Schritte gehören zu den Maßnahmen. So lassen die Triebführer beim Schichtwechsel mittlerweile den Zündschlüssel stecken, damit die Systeme nicht erst wieder aufwendig hochfahren müssen.

Der Erfolg wurde in den vergangenen Jahren sichtbar: Der Bahn gelang es 2019, mit 96,1 Prozent wieder die vertraglich mit dem Land Berlin vereinbarte Pünktlichkeitsquote von 96 Prozent zu übertreffen.

In den Corona-Jahr 2020 lag der Wert bereits bei 97,1 Prozent, ehe er im vergangenen Jahr auf 96,1 Prozent zurück ging. Kämpft die Bahn mit Verspätungen, sobald wieder mehr Fahrgäste unterwegs sind?

Das Unternehmen jedenfalls nennt andere Gründe. „In den vergangenen Monaten verzeichnen wir etwas mehr Störungen als im Vorjahr“, sagte ein Bahn-Sprecher. Das betreffe sowohl Weichen, Signale und Bahnübergänge als auch die Fahrzeuge. Zudem sorgten vermehrte Notarzteinsätze sowie Personen und Gegenstände im Gleis für Verzögerungen.

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