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Berlin: Türkische Gemeinde soll erneut wählen

Gericht empfiehlt: Spitzenamt neu besetzen

In der Türkischen Gemeinde zu Berlin (TGB) wird es offenbar erneut zu einer Wahl kommen. „Das Amtsgericht Charlottenburg hat uns empfohlen, die Wahl vom November zu wiederholen“, sagte Tacittin Yatkin von der TGB gestern dem Tagesspiegel. Ein genaues Datum wollte er nicht nennen, aber vermutlich werde die nächste Versammlung des mitgliederstarken Dachverbandes Ende Januar im Bezirksamt Kreuzberg zusammenkommen, bestätigte Yatkin dem Tagesspiegel.

Vor knapp sechs Wochen fehlte dem Präsidenten Tacittin Yatkin nach sechsjähriger Amtszeit nur eine Stimme zur Wiederwahl (wir berichteten). Kurz darauf bestätigte das Amtsgericht Charlottenburg, dass bei der Mitgliederversammlung am 4. November zwei Personen mitgewirkt hätten, die nicht berechtigt gewesen seien, ihre Stimmen abzugeben. Aus diesem Grunde bestünden Bedenken an der Wirksamkeit der Wahl, entschied das Gericht nach der ersten Prüfung. Der neu gewählte Präsident Bekir Yilmaz behauptete seinerseits, dass der TGB 70 000 Euro Schulden habe. Yatkin bestätigte bisher nur 22 000 Euro. Der alte Präsident ließ bereits die Schlösser der Vereinsräume auswechseln. Auch nach einer zweiten Prüfung meint das Gericht, dass die Wahl wiederholt werden sollte, doch der gewählte Präsident Bekir Yilmaz besteht darauf, dass die Wahl am 4. November gültig ist. „Ich werde beweisen, dass ich im Recht bin“, sagt Yilmaz. Allerdings werde er nicht erneut kandidieren, sollte es zu einer zweiten Wahl kommen.

Ein Ergebnis des Streits war in jedem Fall die Gründung eines neuen Vereins, der den Namen „Türkische Gesellschaft für Soziale und Politische Lösung” trägt. Gegründet wurde er von dem ehemaligen Generalsekretär des TGB, Celal Altun. Dieser bestreitet jedoch, dass der Verein aufgrund des Streits zustande gekommen sei. Suzan Gülfirat

Suzan Gülfirat

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