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© AFP

Turnier in der O2-World: Basketball statt Prügel

In der O2-World ist das Halbfinal-Spiel zwischen Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus beendet. Randale der als gewaltbereit eingestuften griechischen Basketball-Fans blieb aus. Die Strategie der Ordnungskräfte an der Halle war erfolgreich.

Beim großen Basketballturnier in der O2-World in Friedrichshain verlief das erste Halbfinal-Spiel ohne Probleme. Der FC Barcelona unterlag ZSKA Moskau 78:82. Die griechischen Basketball-Fans, Anhänger von Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus, deren Gewaltbereitschaft gefürchtet ist, konnten dem Spiel wenig abgewinnen. Sie bedachten sich während der gesamten Zeit auf den Tribünen der Halle gegenseitig mit Schmährufen.

Danach, beim Spiel der beiden griechischen Teams, war zwar der Lärm ohrenbetäubend, aber Zwischenfälle blieben auch hier aus. Offenbar ist es den Ordnungskräften gelungen, wirklich sämtliche Wurfgeschosse und Feuerwerkskörper, die sonst zum Arsenal der griechischen Fans gehören, an den Eingängen zu beschlagnahmen. Dafür rauchten die Griechen wie die Schlote - und Scharen von ihnen verfolgten das Spiel mit freiem Oberkörper.

Als Panathinaikos am Ende 84:82 gewonnen hatte, verließen die Piräus-Fans rasch die O2-World - nicht ohne zuvor noch einige Halsabschneider-Gesten in Richtung ihrer Widersacher von Panathinaikos zu machen. Die Panathinaikos-Fans feierten derweil ausgelassen in der Halle.

Draußen nahm die Polizei dann die jeweiligen Fangruppen in Empfang und eskortierte sie von der Halle im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain weg - nicht zuletzt, um zu verhindern, dass griechische Basketball-Hooligans zu Berliner Mai-Randalierern stoßen.

Gut auf die diffizile Kundschaft eingestellt

Schon vor dem ersten Sprungball war an der O2-World alles ruhig geblieben. Die Veranstalter des Finalturniers der Basketball-Europaliga hatten sich gut auf ihre diffizile Kundschaft eingestellt. Im Vorfeld hatte es Befürchtungen gegeben, die verfeindeten Fans der griechischen Traditionsvereine Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus könnten vor der Halle aufeinanderprallen - und das am 1. Mai in Kreuzberg-Friedrichshain.

Doch die Grünen (Athen) und die Roten (Piräus) kamen einander gar nicht erst nahe. Jeder der vier Finalisten hatte einen eigenen Eingang zugeteilt bekommen, die Fans der beiden Rivalen mussten die Halle von gegenüberliegenden Seiten betreten. Polizisten und private Sicherheitsleute sorgten höflich aber bestimmt dafür, dass jeder die ihm zugedachte Pforte fand.   Alle knapp 15.000 Zuschauer mussten sich am Einlass einer für Basketballspiele in Deutschland ungewöhnlichen Prozedur unterziehen. Erst nach einer Leibesvisitation ging es in die Halle, wie vorher angekündigt war es verboten, Kleingeld, Feuerzeuge oder Schlüssel mit in die Arena zu nehmen, da diese als Wurfgeschosse hätten missbraucht werden können.

Die meisten Fans schienen sich darauf vorbereitet zu haben: Nur wenige Münzen fanden ihren Weg in die bereitgestellten Plexiglasbehälter, die später zugunsten der Nelson-Mandela-Aidsstiftung geleert werden sollten. Schlüssel wurden weggeschlossen und konnten erst nach Spielende wieder abgeholt werden.

Trotz dieser Prozedur hielt sich die Wartezeit in der prallen Sonne in Grenzen. Auch in der Halle gab es keine Möglichkeit, in Besitz von Münzen zu kommen: An den Imbissständen wurden nur Geldscheine oder Wertbons als Wechselgeld ausgegeben.

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