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Berlin: Überfälle auf Geldtransporter

Prozess endet mit langjährigen Haftstrafen

Ein Überfall wie aus dem Drehbuch eines Krimis: Drei maskierte Männer mit schwarzen Overalls lauerten auf der Rückseite eines Reichelt-Supermarktes in Spandau einem Geldtransporter auf, der die Tageseinnahmen abholen wollte. Die unter anderem mit einer Maschinenpistole bewaffneten Gangster hatten den Tatort wochenlang ausspioniert. Nach Auffassung des Berliner Landgerichts waren Ahmet D., 36, und Franko T., 28, zwei der Täter. Auch ein Überfall nach ähnlichem Muster in Brandenburg an der Havel gehe auf das Konto der beiden Angeklagten, befanden die Richter. D. wurde zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren Haft verurteilt, T. zu neun Jahren Haft.

In Berlin erbeuteten die Räuber in der Nacht zum 2. März rund 36000 Euro, bei dem Überfall in Brandenburg etwa 12000 Euro. D. sei zudem an einem Banküberfall im Landkreis Märkisch Oderland beteiligt gewesen, hieß es im Urteil. Die aus der Türkei und aus Albanien stammenden Männer hatten die Vorwürfe bestritten. Die Täter hatten auf mehr Beute gehofft. In Spandau hatte ein Maskierter versucht, mit einer Maschinenpistole die Seitenscheibe des Transporters einzuschlagen, um auch das bereits im Wagen gelagerte Geld zu rauben. Der Fahrer konnte jedoch mit dem Transporter flüchten.

Ein Fluchtauto brachte die Ermittler schließlich auf die Spur der Angeklagten. In beiden Fällen nutzten sie laut Anklage hochwertige BMW-Limousinen, die kurz zuvor gestohlen worden waren. Als ein Autodieb geschnappt werden konnte, bezichtigte er D. und T. der Raubüberfälle. Die Verteidiger hatten diesen Zeugen als nicht glaubwürdig bezeichnet. Der wegen anderer Delikte bereits zu sechs Jahren Haft verurteilte Mann habe sich möglicherweise Vorteile in der Strafhaft durch seine Aussage verschaffen wollen.

Kerstin Gehrke

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