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Berlin: Überquerung am Bahnhof Spandau: Fußweg über die Havel endet im Nichts - Streit um Baukosten

Der Spandauer Fernbahnhof ist seit drei Jahren in Betrieb, doch der Fußweg an der im Zuge des Trassenbaus erneuerten Eisenbahnbrücke über die Havel endet noch immer im Nichts. Während hier die Notwendigkeit unstrittig ist, es aber Bauprobleme gibt, spielt beim ebenfalls vorgesehenen Fußgängersteig der Brücke über die Klosterstraße auch das Geld eine Rolle.

Der Spandauer Fernbahnhof ist seit drei Jahren in Betrieb, doch der Fußweg an der im Zuge des Trassenbaus erneuerten Eisenbahnbrücke über die Havel endet noch immer im Nichts. Während hier die Notwendigkeit unstrittig ist, es aber Bauprobleme gibt, spielt beim ebenfalls vorgesehenen Fußgängersteig der Brücke über die Klosterstraße auch das Geld eine Rolle. Bisher verweigerte das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) wegen nicht ausreichender Fahrgastzahlen seinen Finanzierungsanteil. Jetzt wird auch hier ein neuer Anlauf unternommen.

Bis zum Abriss der alten Havelbrücke konnten die Spandauer bequem zwischen dem Stresow und der Altstadt pendeln. Beim Neubau besteht der Bezirk auf eine behindertengerechte Lösung. Auf der Stresow-Seite muss zu diesem Zweck ein Rampenturm errichtet werden. Das wäre in unmittelbarer Brückennähe nur auf dem Grundstück einer Baustoffhandlung möglich und erforderte dort kostspielige Eingriffe in das Firmengelände. Deshalb möchte die Bahn die Fußgängerbrücke über den Stresow hinweg führen und auf einem eigenen Grundstück enden lassen. Gegenwärtig befindet man sich in der Abstimmung mit dem Bezirksamt.

Auch der Ausgang vom S-Bahnsteig des Fernbahnhofs zum Stabholzgarten mit dem Rathaus und dem dahinter liegenden Parkhaus lässt bisher auf sich warten. Zwar ist in der über die Klosterstraße führenden Bahnbrücke der Platz für einen Fußweg freigehalten und das Treppenhaus auf der gegenüber liegenden Seite im Rohbau fertig gestellt. Doch hat das Eisenbahn-Bundesamt seinen Kostenbeitrag bisher verweigert. Die bisher zu geringen Fahrgastzahlen würden das aufwendige Projekt nicht rechtfertigen, so das Argument der Behörde. Selbst bei einer Zustimmung könnte nach Planfeststellungsverfahren und Finanzierungsantrag frühestens Mitte 2001 begonnen werden, so der Bahnvertreter vor dem Ausschuss.

Das Land Berlin hat seinen 40prozentigen Kostenanteil dagegen bewilligt. Inzwischen seien neue Fahrgastzahlen ermittelt und dem Bundesamt vorgelegt worden. Bereits gestern nachmittag hoffte man auf eine Entscheidung des EBA bei einem Koordinierungsgespräch in Berlin. Ein Ergebnis war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Die ursprünglich für den Transrapid freigehaltene Trasse soll zunächst als Baustraße für das Einkaufszentrum SpandauArcaden dienen, erfuhren die Mitglieder des bezirklichen Verkehrsausschusses. Längerfristig will sich die Bahn hier die Option eines weiteren Gleises offen halten. Als gefährlich für Kinder, Behinderte und Senioren haben sich laut Baustadtrat Carsten Röding (CDU) die nur mit Bullaugenfenstern versehenen Bahnhofstüren erwiesen. Nach Bahnangaben werden gegenwärtig drei Umbauvarianten geprüft. Probleme gibt es laut Bahnhofsmanager Laue auch im Bereich der auf dem Vorplatz aufgestellten Bänke. Hier entwickelt sich nach seinen Feststellungen eine Drogenszene.

Rainer W. During

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