zum Hauptinhalt

Berlin: „Überreagiert“:Geldstrafe für Beamten Er sprühte Pfefferspray auf renitente Frau

Die Anzeige gegen den Polizisten vom Bundesgrenzschutz kam aus den eigenen Reihen: Joachim F. wollte eine bereits gefesselte, aber immer noch renitente 25jährige Frau mit Pfefferspray zur Räson bringen.

Die Anzeige gegen den Polizisten vom Bundesgrenzschutz kam aus den eigenen Reihen: Joachim F. wollte eine bereits gefesselte, aber immer noch renitente 25jährige Frau mit Pfefferspray zur Räson bringen. Für die Attacke vor sieben Monaten auf der Wache im Bahnhof Friedrichstraße wurde der 48-Jährige gestern wegen Körperverletzung im Amt zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 70 Euro, also insgesamt einer Summe von 6300 Euro verurteilt. Zuvor hatte der Polizeihauptmeister vor dem Amtsgericht Tiergarten ein Geständnis abgelegt: „Ich habe einfach überreagiert“, sagte er.

An dem Abend im November 2003 sollte er drei in Gewahrsam genommene Personen bewachen. Die 25-jährige Frau war stark alkoholisiert und wollte unbedingt zu ihrem Freund im Nebenraum. Um sie daran zu hindern, hatte man sie bereits mit der linken Hand an den Stuhl gefesselt. „Sie hörte nicht auf und irgendwann hatte ich die Nase voll“, sagte der Polizist. Nach einer Ankündigung habe er ihr Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Der Richter hielt ihm vor: „Das ging weit über das hinaus, was Sie durften; es hätte mildere Mittel gegeben." Das Anlegen von Fußfesseln wäre beispielsweise geeignet gewesen, die junge Frau am Verlassen des Raum zu hindern. K.G.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false