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Es geht noch schlimmer: Zwei Jahre lang wird die Invalidenstraße saniert und zudem werden Straßenbahngleise bis zum Hauptbahnhof gelegt.

© Doris Spiekermann-Klaas

Umbau der Invalidenstraße: Nach dem Streit kommt der Stau

Am Sonntag beginnt der Umbau und die Sanierung der Invalidenstraße in Mitte. In zwei Jahren sollen hier drei Tramlinien zum Hauptbahnhof rollen.

Autofahrer erwartet ab Sonntag eine weitere Geduldsprüfung: Zwei Jahre lang wird die Invalidenstraße saniert und zudem werden Straßenbahngleise bis zum Hauptbahnhof gelegt. Seit Jahren war über die Tramstrecke und den Ausbau für Autos diskutiert worden. Wie berichtet, hatte zuletzt eine Klage gegen den vierspurigen Ausbau für den Autoverkehr die Sanierung der Straße verzögert. Diese war Ende 2010 vom Verwaltungsgericht abgewiesen worden. Zwar ist der Rechtsstreit noch nicht beendet, ein weiterer Baustopp ist damit aber nicht verbunden. Mit siebenjähriger Verspätung sollen nun 2013 moderne Züge auf den Linien M6, M8 und M10 zum Hauptbahnhof rollen – ursprünglich sollten die Gleise bereits zur Eröffnung des Hauptbahnhofs vor fünf Jahren fertig sei. Die BVG rechnet dort mit täglich 13 500 Fahrgästen. Autofahrer bekommen künftig in jede Richtung zwei Spuren, die sie sich in engeren Abschnitten der Ost-West-Verbindung aber mit der Tram teilen müssen.

Voraussichtlich gegen 10 Uhr vormittags wird die Straße am Sonntag nun Richtung Westen gesperrt. Auto- und Radfahrer werden zwischen Gartenstraße und Scharnhorststraße umgeleitet. Diese führt – ausgesprochen  stauträchtig –  im Zickzack überwiegend durch kleine Straßen (siehe Grafik). Schon zu Beginn der Ausweichstrecke ist an der Gartenstraße durch einen Wohnhausneubau die Fahrbahn verschwenkt. Verkehrsexperten erwarten, dass sich die Passierzeit durch die zahlreichen Baustellenampeln und mehrfaches Abbiegen deutlich erhöhen wird. Sie empfehlen, wenn möglich, eine weiträumigere Umfahrung zu wählen. In Richtung Osten bleibt die Invalidenstraße frei.

Dass die Straße lange nicht saniert worden ist, zeigen die Reste von Straßenbahngleisen, die seit Jahrzehnten ungenutzt teilweise noch im Kopfsteinpflaster liegen. Auch die Buslinien 120, 123, 142, 147, 245, N20 und N40 sind von der Umleitung betroffen. Nach Angaben der BVG erhalten die Linien in diesem Abschnitt neue Haltestellen.

Am kommenden Montag sollen mit symbolischen Spatenstichen am Hauptbahnhof die Bauarbeiten für die neue S-Bahn-Anbindung des Hauptbahnhofs zum Nordring sowie die Straßenbahnstrecke zwischen Nordbahnhof und Hauptbahnhof in Gang gesetzt werden. Dazu werden Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, BVG-Chefin Sigrid Nikutta und der Berliner Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn Ingulf Leuschel erwartet.

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