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Umwelt: Kraftwerk im Keller

Haus produziert Strom und Wärme aus einer Anlage

Dieses Haus wird keinen Preis für revolutionäre Architektur gewinnen: Es hat zwei Etagen, fünf Fenster nach vorne raus, ist sonnengelb angestrichen, die Wohnfläche beträgt familienfreundliche 148 Quadratmeter. Noch so ein Häuschen, wie sie überall in Berlin und im Umland stehen. Und doch gibt es angeblich kein zweites dieser Art: In seinem Keller werden Wärme und Strom von einer kleinen Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung (Mikro-KWK) erzeugt. Der Berliner Versorger Gasag und das Bauunternehmen NCC Deutschland aus Fürstenwalde (Kreis Oder-Spree) haben das Musterhaus am Freitag in einer Neubausiedlung in Pankow eröffnet.

Ein Besuch könnte sich nicht nur für jene lohnen, die eine Immobilie kaufen wollen. Seit dem 1. September fördert das Bundesumweltministerium den Kauf und den Betrieb von Mikro-KWK-Anlagen, die man auch in Altbauten installieren kann, mit Zuschüssen. Diese funktionieren wie herkömmliche Brennwertkessel – erzeugen allerdings zusätzlich Strom, den man auch ins Netz einspeisen kann. Bisher waren diese Blockheizkraftwerke zu groß und teuer, die Anschaffung lohnte sich lediglich für Bürogebäude und Industrieunternehmen. Seit neuestem aber gibt es Mikro-KWK-Anlagen auf dem Markt, die Wärme und Strom in so geringen Mengen produzieren, dass sich die Anschaffung auch für Häuser oder kleine Betriebe lohnt.

Die Gasag – daher die feierliche Hauseröffnung – will ab Januar im großen Stil Anlagen der Marke „Whispergen“ vertreiben. Die Strategie des Gasanbieters: Wenn er Erfolg hat, könnte er den Stromversorger Vattenfall in Berliner Haushalten buchstäblich vor die Tür setzen. kph

Anmeldung zur Besichtigung des Hauses in der Bahnhofstraße 110, 13127 Berlin, unter Telefon 0800 - 6700 000

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