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Berlin: Unbekannter Engel dringend gesucht

Normalerweise stellen wir Ihnen an dieser Stelle uns bekannte Engel vor. Da war etwa der Bäcker Klaus Peter Mros, der Kindern kostenlos Backunterricht erteilt.

Normalerweise stellen wir Ihnen an dieser Stelle uns bekannte Engel vor. Da war etwa der Bäcker Klaus Peter Mros, der Kindern kostenlos Backunterricht erteilt. Bei unserem heutigen Fall ist es umgekehrt. Wir kennen den Engel nicht. Wir suchen ihn. So fing es an: Eine Leserin meldete sich, die vor kurzem die Ausstellung eines koreanischen Künstlers in der Botschaft am Lützowufer betreut hat. Der Künstler heißt Chang Woo Sok, ist 46 Jahre alt - und verlor durch einen Unfall beide Arme.

Im Auftrag von Sok, der seit drei Tagen wieder in der Heimat ist, erzählte uns die Leserin folgende Begebenheit, die den Künstler sehr berührt hat. Am 5. Dezember, irgendwann am Vormittag, stieg Chang Woo Sok am Sophie-Charlotte-Platz in die U2. Ihm gegenüber saß eine Frau, gut angezogen, bebrillt, die ihn ansah und plötzlich in Tränen ausbrach. Sok versteht kaum Deutsch und deshalb wusste er auch nicht, was ihm die Dame erzählte. Vielleicht erkannte sie in ihm einen Verwandten wieder, der einen ähnlich schweren Unfall erlitten hat? Sok meint das aus Gestik und Mimik und einigen Worten geschlossen zu haben. Sok war gerührt. Es sei der schönste Augenblick seines Aufenthaltes in der fremden Stadt gewesen.

Nun will Sok seinen Engel unbedingt wiederfinden. In der Koreanischen Botschaft hat er für die Unbekannte eines seiner Bilder hinterlassen. Also, bitte melden. Den Kontakt zum Künstler vermittelt die Botschaft.

rcf

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